Rumänien: Mehr Rentner als Arbeiter


Rumänien

Wie die rumänische Zeitung "Ziarul Financiar" (Wirtschaftszeitung) berichtet, würde es in der Republik Rumänien (rund 20 Millionen Einwohner) mittlerweile mehr Rentner als Erwerbstätige geben. In 2012 sank die Zahl der Personen mit einer bezahlten Arbeit demnach auf rund 4,3 Millionen ab, die Zahl der Rentner sei auf rund 5,3 Millionen weiter gestiegen.

Wenn dieser Trend weiter anhalten sollte, würde Rumänien in gut zehn Jahren nicht mehr in der Lage sein, die Renten zu finanzieren, gab der Wirtschaftsprofessor Micea Cosea gegenüber dem Blatt zu verstehen. Rückblickend gab es im Jahr 1990, nach dem Sturz von Diktator Nicolae Ceausescu, rund 8,1 Millionen Arbeitnehmer in Rumänien und rund 3,5 Millionen Rentner. Mittlerweile sollen auch wegen der Rezessionsjahre, in Folge der Finanzkrise, mehr als zwei Millionen Menschen das Land verlassen haben, um woanders Arbeit zu finden.

Im Frühjahr hatte die deutsche Bundesagentur für Arbeit, angesichts der vollständigen Freizügigkeit für die Bürger aus Rumänien und Bulgarien, damit gerechnet, dass man ab 2014 "mit einer kräftigen Zuwanderung aus den beiden Ländern" rechnen würde. Gegenüber der Rheinischen Post hieß es durch den Chef der Bundesagentur, Frank-Jürgen Weise, dass dieser Befürchtungen hege, dass verstärkt Armutsflüchtlinge und Schwarzarbeiter kommen werden - welche aber nicht den Arbeitsmarkt dominieren würden.

Ende April laufenden Jahres hatte der deutsche Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) zusammen mit seinen Kollegen aus Österreich, den Niederlanden und Großbritannien gefordert, dass die EU ein schärferes Vorgehen gegen Armutsmigration unternehmen müsse. Deutsche Medien zitierten aus einem Schreiben: "Alle notwendigen Maßnahmen müssen ergriffen werden, um den Folgen dieser Einwanderung zu begegnen und ihre Ursachen zu bekämpfen", wobei die EU-Kommission nachfolgend eher zurückhaltend reagierte. Als Auslöser zählte man u.a. auch Klagen von Gemeinden in Deutschland, welche über zunehmende Fälle von Migranten, besonders aus Rumänien und Bulgarien - die Sozialleistungen beantragen, berichteten.

  
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