(C) Olaf Tausch, 2012, Bild: Wikipedia (CC BY 3.0)

In der Liste der Fehler und fehlerhaften Planungen beim Bau des Flughafens Berlin Brandenburg "Willy Brandt" (BER) wurden laut FOCUS offenbar mehr Mängel festgestellt, als zuvor errechnet. Demnach hätte Horst Amann (Technikchef) in der Bestandsaufnahme BER zuletzt rund 75.000 Mängel feststellen können. Mehr als 10.000 wären bereits aufgearbeitet, soll es aus Aufsichtsratskreisen heißen.
Bis Ende Juli hatte man jeden Fehler auf der Baustelle aufgezeichnet und archiviert. Dies von Rissen in Bodenfließen bis hin zu falsch verlegten Kabelsträngen und defekten Sprinkleranlagen. Auch die bis heute nicht funktionierende Entrauchung (für den Brandfall) ist enthalten. Rückblickend war zum Jahresanfang von um die 20.000 Fehler die Rede. Im weiteren Verlauf waren es im März 2013 dann um die 40.000 Mängel auf der Liste.
Dem FOCUS-Bericht zufolge hatte die weitergeführte intensive Kontrolltätigkeit während der Aufsichtsratssitzung am 16. August den Beifall der Mitglieder erhalten. Der Mängelreport von Airport-Technikchef Horst Amann dient auch als Grundlage für die weiteren Arbeiten auf der Großbaustelle des deutschen Flughafens. Relativiert wurde das festgestellte Ausmaß der Mängel und Fehler aber in Aufsichtsratskreisen. Demnach hätte es damals beim Umbau des Reichstages von Berlin in den 1990er Jahren "nur" gut 10.000 Mängel gegeben, obwohl der Reichstag nur einem Zehntel der Baufläche des BER-Flughafens entsprach.
Die weitere Auswertung durch den Airport-Technikchef Horst Amann läuft noch bis Ende September. Aus aktueller Sicht her würde "frühestens" am 25. Oktober laufenden Jahres das höchste Airport-Gremium einen neuen Starttermin für den Großflughafen nennen können. Ein großes Risiko sieht man weiter im Brandschutz, diese (Entrauchungsanlage) würde laut FOCUS-Zitierung für die Inbetriebnahme des Flughafens weiterhin ein K.O.-Kriterium bleiben.
Kürzlich hatte die Germania Fluggesellschaft mbH mit Sitz in Berlin angekündigt, man wolle als erste Airline an den BER-Flughafen ziehen, worauf sich die Fluggesellschaft und die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH verständigt hätten. Laut eigener Mitteilung ziehe die Airline in einem ersten Schritt zum 1. November laufenden Jahres vom bisherigen Heimatflughafen Tegel an den Airport Schönefeld um und schaffe damit die Voraussetzungen für einen raschen Wechsel zum BER, an dem im Pier Nord ein vorgezogener Flugbetrieb geplant ist.
