USA: Ministerium will Gesichtserkennung etablieren


(C) Kai Hendry, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Mit der Entwicklung eines neuartigen Überwachungssystems hatte kürzlich das US-amerikanische Heimatschutzministerium für Irritationen gesorgt. Mit Hilfe von Kameras, im Verbund mit dahinter hängender Computertechnik, lassen sich automatisch einzelne Personen aus Menschenmengen erkennen, was durch eine passende Gesichtserkennungstechnologie ermöglicht wird. Die New York Times berichtet zur Thematik, dass nach verschiedenen Testläufen des Systems nun auch der polizeiliche Einsatz näher rücken könnte – es aber noch keine 100-prozentige Verlässlichkeit geben würde. Man beruft sich hier auf entsprechende Dokumente der Bürgerrechtlerin Ginger McCall.

Jene wurden durch das sogenannte Informationsfreiheitsgesetz Freedom of Information Act (FOIA) herausgegeben. Experten schätzten zuletzt, dass der Einsatz des neuen Personenidentifizierungssystems frühestens in fünf Jahren möglich sein wird. Die Entwicklung wird unter dem Namen Biometric Optical Surveillance System (BOSS) vorangetrieben. Mit Hilfe der Technik können aus einer "Beobachtungsliste" darin vorhandene biometrische Merkmale aus Menschenmengen abgeglichen werden, um möglicherweise Kriminelle zu finden (Fahndung nach Verbrechern).

Offiziell führt man an, dass auch Terrorverdächtige etwa auf Großveranstaltungen frühzeitig identifiziert werden könnten. Zum Überwachungssystem selbst heißt es, dass dieses über zwei Türme verfüge, die einen robotischen Kameraaufbau hätten. Mit Hilfe von Infrarot- und Entfernungssensoren könnte man ins Visier genommene Personen aus verschiedenen Blickwinkeln her observieren. Das dahinterstehende Computersystem soll die Bildaufnahmen in fast Echtzeit analysieren – was derzeit wohl aber noch zu langsam gehen würde - und zuvor die Aufnahmen zu einer jew. 3D Signatur konvertieren. Mit dieser Signatur sollen dann die Bilder aus der Beobachtungsliste abgeglichen werden.

In der Sache hatte auch die US-amerikanische Rüstungsfirma Electronic Warfare Associates einen Auftrag über zwei Jahre erhalten, und bekommt für die Arbeiten aus Steuergeldern 5,2 Millionen US-Dollar. In der Vergabe des Auftrags an Electronic Warfare Associates sei demnach auch der einflussreiche republikanische Politiker Mitch McConnell eingebunden gewesen, der den Deal einfädelte.

Das benannte Unternehmen sitzt im US-amerikanischen Kentucky - wo Mitch McConnell als Senator eingesetzt ist. Das Projekt Biometric Optical Surveillance System (BOSS) wurde vor gut zwei Jahren durch das Heimatschutzministerium der USA übernommen, zuvor war es ein militärisches Projekt. Man gab mit der Übernahme zu verstehen, dass dieses System für den polizeilichen Einsatz weiterentwickelt werden soll.

Mehr unter:

US to make improvements in facial recognition software

Facial Scanning Is Making Gains in Surveillance

  
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