(C) Andreas Levers, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Der berüchtigte Hagelsturm "Andreas", der im deutschen Baden-Württemberg und auch in Teilen von Niedersachsen wütete, soll einem Medienbericht zufolge für Versicherer Kosten in Milliardenhöhe verursacht haben. Die Agentur Reuters berichtet dazu, dass die sog. Sparkassen Versicherung (SV) aktuell von gut 70.000 Schäden ausgeht, bei denen man bereits 600 Millionen Euro als Schadensbild sieht - was also doppelt so viel wäre, als bislang angenommen wurde.
Dazu wird der Vorstandschef Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl zitiert: "Einen Elementarschaden dieser Größenordnung haben wir noch nicht erlebt". Durch die bereits erfassten Schäden sei der Hagelsturm "Andreas" zum größten Hagelschadensereignis geworden, welches man je erleben musste, heißt es. Der Hagel von München in 1984 hatte eine damalige umgerechnete Schadenbilanz von etwa 760 Millionen Euro. Zuvor lagen die Branchenschätzungen für den Andreas-Hagel bei etwa 600 Millionen Euro. Jene Berechnungen dürften nun aber überholt sein, wenn auch andere Anbieter ihre Bilanz der Auto- und Wohngebäudeschäden anpassen, heißt es.
Michael Pickel, Vorstand des weltweit drittgrößten Rückversicherers Hannover Rück, gab laut Handelsblatt-Meldung zu verstehen: "Ich halte eine Zahl deutlich über eine Milliarde Euro für realistisch". Die großflächig wütende Gewitterzelle hatte speziell auch über den vier baden-württembergischen Landkreisen Reutlingen, Tübingen, Göppingen und Esslingen gewütet. Laut SV Sparkassenversicherung hatte der Hagelsturm allein für diese Versicherung einen Schaden von etwa 40 Millionen Euro pro Minute verursacht. Die etwa 5 x 27 Kilometer große Unwetterzelle verursachte im Juli in einer Viertelstunde, wie angemerkt, mehr Schäden als der "Münchener Hagel" aus dem Jahr 1984.
Dem Handelsblatt zufolge glaube der Hannover-Rück-Vorstand Pickel, dass die letzten Unwetter auch entsprechende Auswirkungen auf die Prämien in der Autoversicherung haben werden, weil die Schwankungsrückstellungen bei den Endkundenversicherern zur Neige gehen würden. Dazu wird er zitiert: "Es war schon immer so, dass Erstversicherer die Prämien angehoben haben, wenn der Topf für die Schwankungsrückstellungen leer war". Seinen Worten nach würde es ihn wundern, wenn es dieses Mal anders sei.
