Bericht: Durchsuchungen bei deutschen Rüstungsfirmen


(C) slowafternoon, 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Medienberichten aus Deutschland zufolge, haben Ermittler deutsche Rüstungsfirmen durchsucht. Dies wegen möglicher Bestechungsgelder bei Geschäften in Griechenland. Demnach wären Standorte von Rheinmetall Defence Electronics und bei Atlas Elektronik GmbH (weltweiter Marktführer in der Entwicklung von integrierten Sonarsystemen für U-Boote) betroffen. Laut Süddeutscher Zeitung hätte dies ein Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft bestätigt.

Man führt an, es würde nicht das erste Mal sein, dass es bei Rüstungsgeschäften mit Griechenland Korruption gab. Die beiden genannten Unternehmen würden im Verdacht stehen, Beamte in Griechenland bestochen zu haben und auch Irritationen bei Steuern würde es geben. Es ging wohl um Ausrüstung für U-Boote. Gelder zur Bestechung sind mutmaßlich in der Höhe um je etwa neun Millionen Euro geflossen. Der Schaden aus der Steuerhinterziehung sei wohl noch nicht bezifferbar.

Rheinmetall Defence Electronics hatte zuletzt entsprechende Anschuldigungen zurückgewiesen, sie würden demnach "jeder Grundlage" entbehren, wird ein Sprecher in der Süddeutschen-Zeitung zur Sache zitiert. Auf der anderen Seite hatten EADS und ThyssenKrupp (welche Atlas Elektronik aus Bremen 2006 vom britischen Rüstungsbetrieb BAE kauften) die Durchsuchungen bei ihrer Tochterfirma bestätigt. Schon im Jahr 2010 hätte Atlas der Staatsanwaltschaft Informationen zu Unregelmäßigkeiten gegeben, wobei nachfolgend die Ermittlungen aber eingestellt wurden, da deutsche Behörden in dem Fall nicht zuständig waren, heißt es.

Danach hätte es neue Erkenntnisse gegeben, die wohl aus einer Steuerprüfung herrührten. In der Vergangenheit gab es etwa auch bei dem Münchener Konzern Ferrostaal "Irritationen" bezgl. U-Boot-Aufträgen, wo Millionen gezahlt wurden. Der Staatsanwaltschaft zufolge sieht man in den aktuellen Fällen in Teilbereichen Parallelen zum Fall Ferrostaal. Das Unternehmen soll über Jahre hinweg das Auslandsgeschäft mit Schmiergeldern unterstützt haben, unter anderem im Zusammenhang mit der Beschaffung von U-Booten der Klasse 214 im Wert von 2,85 Milliarden Euro durch Griechenland.

  
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