USA: Manning zu 35 Jahren Haft verurteilt


(C) United States Army, 2012, Bild: Wikipedia (PD; US GOV; OP)

In den USA wurde Bradley Edward Manning vom Militärgericht in Fort Meade zu 35 Jahren Haft verurteilt. Ebenfalls wurde er unehrenhaft aus der Armee entlassen. Manning soll der Frontorganisation Wikileaks, die mit dem Material weltberühmt wurde und gute Summen - speziell Assange - an Spenden einstrich, hunderttausende eher harmlose und bereinigte Militärdokumente und diplomatische Depeschen, die genug Peinlichkeiten enthielten, um vollumfänglich und "krass" zu wirken, zugespielt haben.

Diese Datenmengen wären mit entsprechendem Zugang unbemerkt aus dem militärischen Netzwerk gezogen worden, um diese in Richtung Wikileaks weiterzugeben. Manning war offenbar davon ausgegangen, mit Hilfe von narzisstischen Freaks die Welt "verbessern" zu können. Das Strafmaß von 35 Jahren ist reduziert worden, zuvor war mit einer deutlich härteren Strafe, vor geraumer Zeit gar mit der Todesstrafe, gerechnet worden.

Ende Juli laufenden Jahres hatte die Militärrichterin Denise Lind den 25-jährigen Obergefreiten Manning in verschiedenen Anklagepunkten für schuldig befunden - unter anderem Betrug, Diebstahl von vertraulichen Dokumenten oder auch Spionage. Freigesprochen wurde er hingegen vom Vorwurf der Unterstützung des Feindes. Die Anklage hatte im Vorfeld des Urteilsspruchs 60 Jahre Haft gefordert. Die Richterin hatte festgelegt, dass von der Strafe fast dreieinhalb Jahre abgezogen werden, da Manning schon seit Mai 2010 hinter Gittern sitze und neun Monate in Isolationshaft verbrachte.

Der im Vergleich zur damaligen Festnahme ausgebrannt, schmächtig-wirkende und mit fahlem Gesicht erscheinende Manning hatte eingeräumt, dass er bei der damaligen Stationierung im Irak rund 700.000 Geheimdokumente von Militärrechnern herunterlud und an die Plattform Wikileaks weiterreichte. Ende Februar 2013 bekannte er sich in 10 von 22 Anklagepunkten für schuldig und gestand unter anderem die Übergabe von Material an WikiLeaks.

Unter den weitergereichten Daten/Dokumente waren auch Videos, die den Beschusses von irakischen Zivilisten und Journalisten durch einen amerikanischen Kampfhubschrauber am 12. Juli 2007 in Bagdad zeigten, die von WikiLeaks unter dem Titel "Collateral Murder" bearbeitet und veröffentlicht wurden - möglicherweise auch Aufnahmen des Luftangriffes bei Garani am 4. Mai 2009 im Westen Afghanistans. Der Staatsanwalt Joe Morrow hatte das US-Militärgericht von Fort Meade aufgerufen, mit einem entsprechend harten Strafmaß auch "eine Botschaft" an alle Soldaten der Vereinigten Staaten zu schicken, die den Diebstahl von Geheiminformationen in Betracht zögen.

Links:

Bradley Manning: Army Releases 11 Trial Docs

Bradley Manning: Forensic of CIA Files Access

Army Releases 516 Early Manning Trial Documents

  
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