(C) Bart Speelman, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Wie das Handelsblatt berichtet, hätte die deutsche Bundesregierung seit 2010 an Photovoltaik-Unternehmen Gelder für Forschung in Millionenhöhe weitergereicht. Hier führt man an, dass dies wohl eher einen zweifelhaften Erfolg hatte. Mit der Förderinitiative - sog. "Innovationsallianz Photovoltaik" - hatten das deutsche Umwelt- und Bildungsministerium zusammen ein Volumen von rund 100 Millionen Euro zur Verfügung.
Zahlen der Bundesregierung würden zeigen, dass mindestens zwanzig Prozent der Gelder in Unternehmen geflossen sind, welche finanzielle Probleme aufwiesen, anschließend Arbeitsstellen abbauten, Insolvenz anmelden mussten oder sich später gänzlich aus der Solar-Branche zurückgezogen hatten. Noch im Dezember vergangenen Jahres wurde demnach der deutsche Technologiekonzern Siemens mit Forschungsgeldern in Höhe von 525.208 Euro alimentiert.
Zu diesem Zeitpunkt stand jedoch schon der Verkauf der Solar-Sparte fest. Auch bei dem Unternehmen Bosch sieht es demnach ähnlich aus. Man erhielt seit dem Jahr 2009 Forschungsgelder von insgesamt 3,8 Millionen Euro. Im März laufenden Jahres hatte man angekündigt, sich aus der Solartechnik zurückzuziehen und alle Standorte in diesem Segment zu schließen, wobei 3000 Arbeitsstellen auf der Kippe stehen. Als größten Profiteur sieht man dem Bericht zufolge das Unternehmen Solarworld an.
Dieses bewegt sich seit 2011 in der Verlustzone. Zuletzt hatte man den Aktionären von Solarworld ein Rettungspaket abringen können, um das Unternehmen vor der Insolvenz zu retten. Der Schritt ist jedoch mit einem massiven Kapitalschnitt von 95 Prozent verbunden. Doch das deutsche Umweltministerium hielt dies offenbar für eher uninteressant und nicht davon ab, Solarworld Forschungsmittel von rund sechs Millionen Euro zukommen zu lassen.
Laut Bekanntmachung vom Juli 2010 heißt es auf der Website des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, dass die Bundesregierung mit der sogenannten "Innovationsallianz Photovoltaik" die durch die Novellierung des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) und die damit vorgesehene beschleunigte Absenkung der Einspeisevergütungen erforderlichen Anpassungsprozesse begleiten und dazu beitragen wollte, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik-Industrie in Deutschland mittel- und langfristig zu sichern und auszubauen. Die Bundesregierung setze dabei speziell auch auf eine stärkere vertikale Kooperation innerhalb der Prozessketten sowie von Ausrüstungs- und Systemtechnologieunternehmen mit den Anwendern in der Photovoltaikindustrie. Die Ergebnisse der industriegeführten Forschungsprojekte sollten damaligen Angaben zufolge "möglichst rasch" zu neuen Verfahren und innovativen Produkten mit verbesserten Eigenschaften, zu einer Senkung der Herstellungskosten sowie zu Investitionen am Standort Deutschland führen.
