(C) bronsther, (symbolisch; kein Bezug), 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Der "Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs", Johannes-Wilhelm Rörig, hatte kürzlich die Einrichtung einer zentralen Aufarbeitungsstelle gefordert. Dies nach der diesjährigen Bundestagswahl im September. Seinen Worten zufolge würde es nicht ausreichen, wenn nur die betroffenen Institutionen ihre Skandale untersuchen, gab er gegenüber der Publikation "Die Welt" zu verstehen.
Laut Rörig sei die Aufarbeitung des Missbrauchs eine "gesamtgesellschaftliche Aufgabe" und müsse ebenfalls auch den familiären Bereich mit einbeziehen. Damit dies umgesetzt werden kann, bräuchte man eine "neue unabhängige Kommission". Eine solche könnte in der kommenden Legislaturperiode ihre Arbeit aufnehmen. Hier sollte dann das Ausmaß und die Folgen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen untersucht werden.
Johannes-Wilhelm Rörig merkte gegenüber "Die Welt" an, dass man einen Überblick über das gesamte Ausmaß und die Bedingungen des Missbrauchs haben müsse, denn dann könnte man auch gezielt bessere Schutzvorkehrungen treffen. Weiterhin spricht er sich für eine Verlängerung der strafrechtlichen Verfolgbarkeit auch beim sexuellen Missbrauch aus. Derzeit liegen die jew. Verjährungsfristen in Deutschland, je nach der Schwere der Tat, zwischen fünf bis zwanzig Jahren.
Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs sei der Meinung, dass jene strafrechtlichen Fristen in Deutschland erst ab dem Zeitpunkt laufen sollten, wenn die oder der Betroffene 30 Jahre alt sind. Aktuell würde es jedoch so sein, dass die Verjährungsfrist ab dem 21. Lebensjahr beginnt. In der Vergangenheit hätte sich jedoch gezeigt, dass die von sexuellem Missbrauch betroffenen Personen oft Jahre oder Jahrzehnte benötigen, um über das Erlittene sprechen zu können.
Für Rörig sei es daher auch wichtig, dass es für die betroffenen Personen, welche freiwillig ihr Schweigen brechen wollten, auch die Möglichkeit einer strafrechtlichen Verfolgung des Täters geben sollte. Zudem sollten wissenschaftliche Untersuchungen von etwa pädophilen Strömungen bei den Grünen in den 1980er-Jahren von geschulten Psychologen begleitet werden. Bezüglich dieser medial behandelten Thematik der "Grünen" hieß es durch Rörig, dass es gut sei, dass der Bundesvorstand der Partei recht schnell entschied, den deutschen Parteienforscher Franz Walter mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung ("Frage des Einflusses von Gruppen mit pädophilen Forderungen innerhalb der Grünen") zu beauftragen". Rörigs Ansicht nach sei es aber auch wichtig, dass nicht nur die jew. Parteipapiere überprüft werden, sondern weiterhin Betroffene Gehör finden. Hier sollten unabhängige und mit dem Thema vertraute Psychologen eingebunden werden.
Interessante Literatur:
Rotkäppchens Schweigen: Tricks der Kindesmissbraucher
Hypnose Bewusstseinskontrolle Manipulation; Gresch
