(C) Alpha du centaure, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

In Marseille sei ein junger 25-jähriger Mann am vergangenen Montagabend in der Nähe des Jachthafens im Viertel Estaque erschossen worden, berichten französische Medien. Die Polizei teilte demnach mit, dass jene Person ein Mordopfer der von Bandenkriegen erschütterten Hafenmetropole sei. In diesem Jahr wäre es bereits der 13. Tote. Der Erschossene war wohl schon bei der Polizei bekannt, wegen Verstößen in Belangen Waffen und Drogen. Der 25-Jährige sei am Steuer seines Autos erschossen worden, heißt es. Täter wären mutmaßlich zwei Personen auf einem Motorroller.
Der junge Mann hätte noch versucht zu fliehen, dieses Mal habe er es aber nicht geschafft - er war demnach bereits zwei Mal das Ziel von Mordanschlägen. Die Täter wären noch flüchtig. Am heutigen Dienstag wollten auch der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault und Frankreichs Innenminister Manuel Valls die südfranzösische Stadt Marseille besuchen. Man wollte hier auch zusätzliche Mittel für die Polizei ankündigen, heißt es.
Der Bandenkrieg wurde in der Vergangenheit auch unter Zuhilfenahme von russischen Kalaschnikows ausgetragen. Im vergangenen Jahr waren 24 Menschen bei Mordanschlägen ums Leben gekommen. Zuletzt forderten Lokalpolitiker, ganz Marseille als vordringliche Sicherheitszone einzustufen. In vorangegangenen Irritationen wurde vor fast zwei Wochen einem Studenten im Zentrum der Stadt die Kehle durchgeschnitten. Am Wochenende wurde Medienberichten zufolge ein 18-Jähriger in der Nähe des alten Hafens erstochen, die Täter griffen danach einen Krankenpfleger an. Die Bürgermeisterin des achten Bezirks, Samia Ghali, hatte im letzten Jahr sogar von einem möglichen Einsatz der Armee in Marseille gesprochen.
