DE: Banken zocken Kunden bei Überziehung ab


(C) aj82, 2004, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Einer aktuellen Untersuchung der Stiftung Warentest nach, würden zahlreiche Sparkassen und Banken in Deutschland recht hohe Gebühren bei der Überziehung des Girokontos abgreifen. Es ist die Rede von Zinssätzen im zweistelligen Prozentbereich. In der Publikation "Finanztest" heißt es zur Thematik, dass bei den Untersuchungen der 1538 Institute deutlich geworden sei, dass derzeit Dispo-Zinsen von im Schnitt 11,31 Prozent verlangt werden/wurden. Auf der anderen Seite können sich Banken und Sparkassen, wegen der niedrigen Zinsen der EZB, Geld zu 0,5 Prozent leihen. Mit der Methode "Creatio ex nihilo" gibt es nochmal Zinsen per Kredite.

Den Auswertungen von Finanztest nach, sollen kleinere Institute auf dem Land die "größten Abzocker" sein. Unter den Banken und Sparkassen würden in Sachen Dispo-Zinsen jene auf dem Lande "ihre Vormachtstellung" ausnutzen, und entsprechend Zinsen generieren - teils deutlich mehr als 13 Prozent, schreibt man. Zusammengenommen ergab sich, dass 119 Geldhäuser insgesamt Dispo-Zinsen von 13 Prozent und darüber forderten. Die am höchsten festgestellten Dispozinssätze sollen Finanztest zufolge die Raiffeisenbank von Taufkirchen-Oberneukirchen in Bayern und die Volksbank Feldatal in Hessen mit jeweils 14,75 Prozent verlangt haben.

Insgesamt stellte man bei den Untersuchungen Zinsunterschiede "von mehr als zehn Prozent" zwischen Deutschlands Banken und Sparkassen fest, heißt es. Mit Verweis auf die angemerkten niedrigen Marktzinsen sollten die Dispo-Zinsen nach Finanztest-Einschätzungen "zurzeit klar unter zehn Prozent liegen". Man hätte aber nicht nur die Zins-Abzocker ausmachen können, sondern auch die ein wenig moderateren Banken. Beispielsweise die VR-Bank Uckermark Randow bietet den Angaben zufolge einen vergleichsweise niedrigen Zinssatz von 4,2 Prozent für "ein bestimmtes Kontomodell". Auch die Deutsche Skatbank sei mit 5,25 Prozent für ein Girokonto noch recht moderat - das Konto wird über das Internet betrieben.

Der Stiftung Warentest zufolge hätten sich zahlreiche Banken dagegen gesträubt, die für den angestellten Vergleich notwendigen Zinskonditionen für die Kontoüberziehung zu nennen. Demnach hätten von 1538 verglichenen Instituten nur 413 ihre Zinssätze "ohne Umschweife" nennen wollen. Zudem schreibt die Stiftung Warentest zur Sache, dass weitere 519 Banken ihre Konditionen nicht nennen wollten, obwohl diese im Internet veröffentlicht waren. In 606 Fällen wären die Tester in die jew. Filialen gegangen und hätten sich dort vor Ort über Preisaushänge informiert - bei 26 der deutschen Banken und Sparkassen konnten wohl gar keine Auskünfte in Erfahrung gebracht werden, heißt es.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte