Schuldenschnitt Griechenland - Merkel dagegen


(C) Jim Killock, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zufolge wird es keinen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland geben. Auch der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, Nachfahre der "erleuchteten" Delbrück-Familiendynastie (Mitbegründer Deutsche Bank), hatte Medienberichten nach seine Absage an einen zweiten Schuldenschnitt für Griechenland kundgetan. Merkel zufolge würde ein solcher Schritt zur "Verunsicherung" auch in anderen Teilen Europas führen. Im sog. "Inforadio" des RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg) sagte auf der anderen Seite ihr Herausforderer Peer Steinbrück, man müsse davor warnen, einen solchen zweiten Schuldenschnitt herbeizureden.

Steinbrück sehe demnach keinen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland. Merkel auf der anderen Seite sagte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass sie sich darüber "wundere", mit welch einer "Sorglosigkeit" die Menschen über einen solchen Schritt sprechen würden. Die Bundeskanzlerin merkte an, dass sich angeblich die Euro-Länder einig wären, dass die Lage in Griechenland Ende kommenden Jahres oder erst Anfang 2015 neu bewertet wird. Diesem vorgegebenen Zeitplan müsse man folgen, man dürfe nicht "schon wieder täglich" spekulieren. Merkel wolle sich selbst an Spekulationen nicht beteiligen.

Im "Inforadio" des RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg) sagte Peer Steinbrück (SPD), dass auch die privaten Gläubiger bei einem zweiten Schuldenschnitt einen Teil ihres Geldes verlieren würden. Die Folge daraus sei laut Steinbrück, "dass es eine sehr starke Zurückhaltung geben würde, überhaupt noch in Staatsanleihen zu investieren". Zudem stehe er einem Schuldenerlass für öffentliche Strukturen, Steuerzahler/Staat, "reserviert" gegenüber. Sollte die EZB (Europäische Zentralbank) weiter mit Kapital versorgt werden müssen, wären entsprechend "die Steuerzahler" dran. Dabei gehe es um eine indirekte, aber sehr schnell wirkende Inhaftnahme der Steuerzahler auch in Deutschland.

Zuletzt hatte auch der bayerische CSU-Chef Horst Seehofer zur Thematik "Schuldenschnitt" und "Griechenland" seinen Senf dazugegeben. Auch seiner Ansicht nach wird es keinen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland geben. Auf der anderen Seite machte Seehofer aber ein weiteres "Hilfspaket" von bestimmten Voraussetzungen abhängig, wo der Grundsatz gelten müsse: "Solidarität gegen Solidität". Wenn die betroffenen Länder das tun, was in den Vorgaben anberaumt sei, "dann helfen wir", gab er gegenüber der "Welt am Sonntag" zu verstehen.

  
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