(C) 401(K) 2013, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Wegen der Befürchtungen vor einem möglichen Ausstieg aus der Politik des ultra-billigen Geldes durch die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve hatte zuletzt die Flucht von Auslandsinvestoren aus dem Anleihenmarkt zugenommen. Wie die Agentur Reuters berichtet, hätten speziell auch Investoren aus China und Japan im Juni vom Markt unterm Strich, für ("langfristige") US-Staatspapiere, die Summe von 40,8 Milliarden US-Dollar abgezogen, zeigen demnach entsprechende Daten des US-Finanzministeriums.
Wie der Analyst Michael Woolfork von der "Bank of New York Mellon" zu verstehen gab, hätte es einen solch hohen Abfluss seit Beginn der Statistik im Jahr 1977 nicht gegeben. Insgesamt flossen aus dem Markt der ("längerfristigen") US-Wertpapiere 66,9 Milliarden US-Dollar ab, was die größte Summe seit August des Jahres 2007 sei. Als Auslöser sieht man die Anmerkungen durch den US-Notenbankchef Ben Bernanke. Dieser gab zu verstehen, dass die Federal Reserve die Geldschwemme bei anhaltender wirtschaftlicher Erholung verringern könnte.
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Die großen Auslandsgläubiger der USA, Japan und China, reagierten wohl umgehend auf jene Anmerkungen und stießen im Juni laufenden Jahres (2013) zusammen rund 40 Mrd. US-Dollar an US-amerikanischen Staatspapieren ab. China hielt nachfolgend noch Bonds im Wert von rund 1,27 Billionen US-Dollar. Wegen der anhaltenden Überschüsse im Außenhandel hatte China 3500 Mrd. US-Dollar an Devisenreserven angehäuft, die vor allem in US-Staatsanleihen angelegt sind.
Danach folgte Japan, dessen Bestand an US-Staatspapieren sich auf 1,08 Billionen US-Dollar verringerte. Der Juni 2013 war dabei schon der fünfte Monat in Folge, wo sich ausländische Investoren dem Markt für langlaufende US-Wertpapiere abwendeten. Zugleich markiert der Monat einen Wendepunkt für die Nachfrage nach langfristigen US-Bonds, da im Mai noch unterm Strich 11,3 Milliarden Dollar angekauft wurden.
Im April berichtete das "Wall Street Journal", dass sich China, welches auch Mitglied der sog. "BRICS-Staaten" ist, nach Alternativen zu US-Staatsanleihen umsehen würde. Die chinesische Behörde, welche die freien Währungsreserven verwaltet, hatte eine Niederlassung in New York gegründet. Damit wolle das Devisenamt "noch effizienter Geld in private Beteiligungen, Immobilien und andere US-Anlagen stecken", hieß es. Die Behörde mit dem Namen State Administration of Foreign Exchange (SAFE) wolle laut "Wall Street Journal" weniger stark auf US-Staatsanleihen setzen.
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