(C) yunheisapunk, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

In einem Streit zwischen Hollywood-Studios und China, bezgl. Steuern auf Filmeinnahmen, hatte man seitens der Volksrepublik wohl eingewilligt, nachträglich Millionen US-Dollar zu bezahlen, sollen die US-Studios Medienberichten zufolge verkündet haben. Die Zahlungen des staatlichen Monopolisten China Film Group (CFG) wurden demnach vor Monaten ausgesetzt. Die CFG reglementiert dabei die ausländischen Importe und steuert so den Filmmarkt von China.
In der Steuersache ging es darum, welche der beiden Seiten denn nun eine Mehrwertsteuer von zwei Prozent auf Gewinne aus Ticketverkäufen für in China ausgestrahlte Hollywood-Filme zahlen muss. China hatte zum Anfang des laufenden Jahres die Zahlungen an den Gewinnanteilen für US-Filmstudios eingestellt. Jene hatten sich über die chinesische Steuer auf die Einnahmen aus US-Filmen beschwert.
Von US-Seite her sah man einen Verstoß gegen eine Vereinbarung im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO). Man hatte aber weiterhin Hollywood-Filme nach China geschickt, obwohl Gewinne einbehalten wurden. Seitens der MPAA (Motion Picture Association of America) hatte man sich bezgl. der neuen Position Chinas in der Sache "erfreut" gezeigt. Die Motion Picture Association of America ist dabei ein US-Verband der sechs großen Filmproduktionsgesellschaften - Paramount Pictures, Warner Bros. Entertainment, Sony Pictures Entertainment, Walt Disney Motion Pictures Group, Universal Studios und 20th Century Fox.
"Unseres Wissens nach haben die Zahlungen bereits begonnen", wird eine Mitteilung der Vereinigung in Medienberichten zitiert. Noch eher unklar war wohl noch, ob die Zahlungen durch die China Film Group (CFG) übernommen werden oder eine Ausnahmegenehmigung von Peking umgesetzt wird. Bezgl. der Steuer waren die Chinesen der Meinung, die Studios müssten sie zahlen, während die US-Studios selbst die Zusatzzahlung als einen Verstoß gegen eine Handelsvereinbarung ansahen, welche im vergangenen Jahr der US-Vizepräsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping erreichten.
Im Frühjahr laufenden Jahres gab es Medienberichte, wonach eine Szene in dem Film "World War Z", in dem auch Brad Pitt mitspielt, geändert werden musste, um nicht die chinesischen Zensurbehörden zu verärgern. Man wollte sich offenbar nicht den Zugang zu einem der am stärksten wachsenden neuen Märkte versperren. Diese Filmänderung, angepasst auf China, war dabei jedoch nur die jüngst bekanntgewordene.
Gegenüber dem Online-Magazin "TheWrap" erklärte ein Verantwortlicher von Paramount: "In der beanstandeten Szene [in World War Z], debattieren Filmcharaktere den geographischen Ursprung eines Ausbruchs der eine Zombieapokalypse ausgelöst hat und deuten auf China". Seitens Paramount Pictures hatte man angeordnet, ein anderes Land zu wählen und die Szene neu zu drehen. Damit wollte man laut "TheWrap" verhindern, dass die Verbreitung des Films in China behindert wird.
Lucas Shaw von "TheWrap" gab zu verstehen, dass China jüngst die Restriktionen im Hinblick darauf gelockert hätte, wie viele Filme aus dem Ausland im Land aufgeführt werden dürften. Das chinesische Filmgremium würde aber weiterhin einen großen Einfluss ausüben. Dies führe auch oft zu Drehbuchänderungen, Änderungen von Veröffentlichungsplänen, Castings und anderen Elementen bei Hollywood-Produktionen.
