(C) Alf Melin, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

In der Gesetzlichen Krankenkasse (GKV) von Deutschland würden wohl, wenn keine neuen "Geldquellen" angezapft werden, nach einer Berechnung des Kieler Ökonomen Thomas Drabinski bis zum Jahr 2060 rund 1128 Milliarden (oder anders ausgedrückt rund 1,13 Billionen) Euro fehlen.
Doch jene Summe würde laut diesen Berechnungen wohl noch eher das "harmonischere" Ziel sein, denn es könnte sogar mehr als doppelt so viel Geld fehlen, heißt es. Dies dann, wenn der Standard der heutigen Gesundheitsversorgung gehalten wird, gab Thomas Drabinski, der Leiter des Kieler Instituts für Mikrodaten-Analyse (IfMDA), zu verstehen.
Als Grund führt man unter anderem an, dass in Deutschland die geburtenstarken Jahrgänge von 1953 bis 1970 zu wenig Kinder bekommen würden, was bedeutet, dass es nach und nach im Verhältnis immer weniger Beitragszahler gibt. Einem Bericht von "DWN" zufolge wird Drabinski mit den Worten zitiert: "In fünf Jahren geht der erste geburtenstarke Jahrgang in Rente".
Schon in den heutigen Tagen müsse man viel Geld für die künftige Versorgung zur Seite legen. "Es müssen Rücklagen gebildet werden, damit es in zwanzig bis dreißig Jahren zur Verfügung steht", so der Kieler Ökonom Thomas Drabinski. Er forderte, dass es mehr Eigenvorsorge, Zuschläge für Kinderlose oder auch Steuerzuschüsse geben sollte. Auch müsste in Deutschland ein jährliches Polster von rund 14 Milliarden Euro gebildet werden.
In der Altersklasse bis 50 Jahre würden aktuell bereits 25 Millionen Menschen fehlen, damit ein stabiles Niveau gehalten werden kann. Das Umlageverfahren der Gesetzlichen Krankenkasse (GKV) sei in der aktuellen Form (Generationenvertrag) nicht am Leben zu erhalten. Ebenfalls sieht man, dass ein mögliches vereinheitlichtes Krankenversicherungssystem (Bürgerversicherung) keine Lösung sein kann. Diese könnte wohl nur ein Zehntel des Bedarfs decken. Man setzt laut Studienautoren vom IfMDA auf eine Weiterführung des aktuellen Modells, wenn auch unter erheblichem Reformbedarf.
