Umfrage: Mehrheit der Deutschen hat kein Vertrauen in Politiker


(C) fdecomite, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Einer aktuell durchgeführten Umfrage zufolge, hätten 62 Prozent der Deutschen kein Vertrauen mehr in die Politik. Laut Emnid-Erhebung vertrauten nur ein Drittel der Bundesbürger den Politikern. Am wenigsten Vertrauen gab es in der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre. Hier war der Vertrauensverlust mit 70 Prozent am größten, heißt es laut der Emnid-Erhebung im Auftrag der Zeitschrift "Auf einen Blick".

Weiterhin zeigte sich, dass bei zwei Drittel der befragten Personen über 50 Jahren inzwischen das Vertrauen in die Politik verloren gegangen ist. Mit Blick auf den Osten Deutschlands war der Umfrage zufolge die Skepsis mit 69 Prozent gegenüber Politikern größer als im Westen Deutschlands mit 60 Prozent. In der deutschen Hauptstadt Berlin sei das Misstrauen mit 74 Prozent am größten und in Sachsen und Thüringen mit jeweils 70 Prozent ebenfalls sehr hoch gewesen.

Kurz danach folgten demnach mit je 67 Prozent Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Den größten "Glauben" (37 Prozent der Befragten) schenkten Menschen noch im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen und im Freistaat Bayern den Politikern.

In einer Forsa-Umfrage die im vergangenen Monat (Juli) in der Programmzeitschrift "Hörzu" veröffentlicht worden war hieß es, die Deutschen hätten kaum noch Vertrauen in ihre Volksvertreter. Hier gaben 88 Prozent zu verstehen, dass sie glaubten, Politiker lügen. Lediglich 11 Prozent der Befragten glaubten, dass Politiker immer die Wahrheit sagen. Zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten (1.002) glaubten, dass es für Politiker manchmal notwendig ist zu lügen. 32 Prozent dagegen waren nicht dieser Ansicht.

Im November vergangenen Jahres glaubte nur noch jeder zehnte Deutsche (10,4 Prozent) daran, dass Politiker zukünftige Herausforderungen lösen können werden. Zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Auch hier hob man hervor, dass besonders die Menschen in Ostdeutschland und gering verdienende Bevölkerungsgruppen das Vertrauen in die Politik verloren hätten.

In anderen Belangen hieß es vor geraumer Zeit laut einer repräsentativen Umfrage für das Nachrichtenmagazin "Focus", dass eine große Mehrheit der Deutschen der Politik der EZB (Europäische Zentralbank) misstrauen würde. Auch die sog. "Krisenpolitik" sah man skeptisch. Im vergangenen Jahr hieß es, dass lediglich zehn Prozent der Bundesbürger laut der Umfrage erklärten, sie hätten "volles Vertrauen" in die EZB. 80 Prozent sagten, sie hätten "eher wenig" (52 Prozent) oder "kein" Vertrauen (28 Prozent) in die Krisenpolitik der Europäischen Zentralbank.

Durch die Schulden- und Wirtschaftskrise in Europa hieß es laut einer Umfrage in den sechs größten EU-Staaten im zweiten Quartal des laufenden Jahres, dass sich immer mehr Bürger von der EU abwenden würden. Das Vertrauen in die Institution der EU war laut Meldung des britischen Guardian im April auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. In Spanien hatten laut "Zahlen des Eurobarometers" drei Viertel der Menschen kein Vertrauen mehr in die EU - In Deutschland waren es 59 Prozent.

  
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