EU: Seit 2008 machten mehr als 20.000 Bankfilialen dicht


(C) Wolfgang Staudt, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Seit 2008 haben Banken mehr als 20.000 Filialen in Europa geschlossen, heißt es laut einer Reuters-Analyse. In 2012 seien 5.500 Vertretungen und 2011 um die 7.200 betroffen gewesen. Man beruft sich auf Daten der Europäischen Zentralbank (EZB). Seit dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 sei somit die Anzahl der Filialen um insgesamt 8 Prozent geschrumpft. Im letzten Jahr 2012 belief sich der Rückgang auf 2,5 Prozent.

Mit den Schließungen sollen auch Kosten der Banken gedrückt werden. Weiterhin soll das Internet-Banking oder andere bargeldlose Bezahlmöglichkeiten weiter vorangetrieben werden, was den Trend der Filialschließungen weiter verstärken dürfte. Einer Analyse der Deutsche Bank zufolge würde das Filialnetz wegen der hohen Ausgaben für Immobilien und Personal etwa 60 Prozent aller Kosten im Privatkundengeschäft ausmachen.

Laut dem Beratungsunternehmen McKinsey und Bankenverbänden könnte man bis 2021 durch Filialschließungen zusätzliche Gewinne in Höhe von 15 bis 20 Milliarden Euro generieren. Ende vergangenen Jahres gab es der EU/EZB zufolge insgesamt noch 218.687 Filialen. Filialschließungen konzentrierten sich auch auf Länder der EU wie Griechenland. Hier schlossen vor allem wegen Zusammenschlüssen regionaler Institute fast sechs Prozent der Bankfilialen. In Spanien waren es rund fünf Prozent. In Italien und Irland waren es im vergangenen Jahr gut drei Prozent.

Zuwächse gab es in Osteuropa. In Tschechien, Polen und Litauen nahm die Zahl der Filialen zu. In Spanien war auf Vier-Jahres-Sicht Filialschließungen von 17 Prozent zu sehen. Man hätte dort mit 38.200 Vertretungen aber immer noch ein recht dichtes Netz. Eine Bankfiliale bediente zum Auswertungszeitraum durchschnittlich 1210 Einwohner. Frankreich hatte mit 38.450 Filialen mehr als jedes andere EU-Land. Binnen vier Jahren gingen bis Ende vergangenen Jahres insgesamt nur drei Prozent der Zweigstellen in Frankreich verloren, in Großbritannien waren es fünf Prozent und in Deutschland acht Prozent. Die Bankstellendichte eines Landes gibt das Verhältnis zwischen Einwohnern und Anzahl von Bankfilialen an.

  
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