(C) Nicohofmann, 2009, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Mittlerweile gehen in Deutschland so viele Arbeitnehmer einem Zweitjob nach wie noch nie, heißt es laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit. Zum Ende des vergangenen Jahres hätten demnach 2.657.969 Menschen ihr Einkommen aus einer regulären Hauptbeschäftigung mit einem sog. Minijob aufgebessert. Dies waren also 59.000 mehr als Ende des Vorjahres 2011. Den Angaben nach arbeiteten 9,1 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nebenbei in einem Zweitjob.
Seit dem Jahr 2003 legte der Anteil kontinuierlich weiter zu. Damals lag er bei 4,3 Prozent (etwa 1,16 Millionen Menschen). Innerhalb von zehn Jahren hat sich der Anteil also mehr als verdoppelt. Die von der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmerman angeforderte Statistik sieht diese als Beleg dafür, dass "für immer mehr Beschäftigte das Einkommen aus einem Job nicht mehr ausreicht", heißt es laut der "Freien Presse". Ebenfalls merkte sie an, dass der größte Teil der Zweitjobber einen Zweitjob nicht freiwillig, sondern aus "purer finanzieller Not" heraus machen würde.
Vom deutschen Bundesarbeitsministerium gab eine Sprecherin zu verstehen, es würde keine Erhebung zu diesem Thema geben. Es wäre demnach auch vorstellbar, dass etwa gestiegene Konsumlust neben finanziellen Engpässen gesehen werden könne. Bundesweit sei jeder elfte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte einem Nebenjob nachgegangen. Anfang des Jahres wurde die monatliche Verdienstgrenze bei den für Arbeitnehmer steuer- und abgabenfreien Minijobs um 50 auf 450 Euro erhöht.
