DE: Kauder gegen Leihstimmen für FDP


(C) Laurence Chaperon, 2012, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0 DE)

Trotz der knappen Umfragewerte der Liberalen wolle man laut Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) keine Leihstimmen-Kampagne der Union für die FDP. Gegenüber "BILD" sagte er, dass eine solche Kampagne "Quatsch" sei. Jeder würde für sich kämpfen und sein eigenes Wählerpotenzial mobilisieren. Kauder sagte voraus, dass es die FDP möglicherweise "aus eigener Kraft wieder in den Bundestag schafft".

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte im Vorfeld befürchtet, wegen der Schwäche der bayerischen FDP, dass es in den letzten Wochen vor der deutschen Bundestagswahl zu einem deutlichen Leihstimmenanstieg für die Liberalen kommen könnte. Würde die FDP am 15. September 2013 nicht wieder in den bayerischen Landtag einziehen können, sei dies nur wenige Tage vor der Bundestagswahl "eine unberechenbare Woche".

Laut "Spiegel" hätte Horst Seehofer in einer Sitzung des Parteivorstands in München davor gewarnt. Er befürchtete demnach, dass viele der Unionswähler zu den Liberalen wechseln könnten, damit sichergestellt werden kann, dass die FDP wieder in den Bundestag kommt. Man wolle seitens der CDU/CSU eine Leihstimmenhilfe, wie im Januar im deutschen Bundesland Niedersachsen, auf jeden Fall verhindern, hieß es.

In Hessen setzte der FDP-Landesvorsitzende Jörg-Uwe Hahn auf Leihstimmen von CDU-Wählern. Dies aus dem Grund, um Schwarz-Grün in dem Bundesland zu verhindern. Man wolle nach der Landtagswahl vom 22. September das Bündnis aus CDU und FDP fortsetzen, hieß es. Die FDP in Hessen wolle laut einem FOCUS-Bericht von Ende Juli vor dem 22. September eine Koalitionsaussage zugunsten der CDU treffen. Seitens der Union sah man wohl dazu aber keinen Anlass, wie ihr Generalsekretär Peter Beuth sagte.

Kurz nach der damaligen Niedersachsen-Landtagswahl Anfang des Jahres hatte die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) klar gemacht: "Jeder kämpft im Bundestagswahlkampf für sich und für seine Stimmen". Die CDU muss sich darauf vorbereiten, dass die FDP im zu wählenden Bundestag womöglich nicht mehr vertreten sein wird. Dass man bei der FDP erneut viele Leihstimmen der CDU erhält, gilt als eher unwahrscheinlich. In Niedersachsen hatten sich die CDU-Anhänger, welche die FDP mit ihren Stimmen unterstützten, "leicht verzockt". Am Ende hatte Rot-Grün die Mehrheit.

  
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