Grüne wollten Legalisierung von Geschlechtsverkehr mit Kindern


(C) Andrew Griffith, (symbolisch; kein Bezug), 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

In 1980 hätten sich die Grünen in Deutschland beim ersten Grundsatzprogramm für eine weitgehende Legalisierung sexueller Beziehungen von Erwachsenen mit Kindern und Schutzbefohlenen ausgesprochen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Parteienforscher Franz Walter und Stephan Klecha merkten an, dass jene Vorstöße wohl aber nicht nur auf die Grünen zutrafen, sondern auch bei anderen Gruppierungen auf "fruchtbaren Boden" fielen. In 1980 hätte demnach auch die Jugendorganisation der deutschen Partei FDP (Freie Demokratische Partei) für eine umzusetzende Entkriminalisierung von "sexuellen Beziehungen" zwischen Erwachsenen und Kindern oder Schutzbefohlenen votiert.

In ersten Ergebnissen der Göttinger Wissenschaftler im Auftrag von Bündnis 90/Die Grünen bestätigt man zuvor gehegte Mutmaßungen in einem unerwartet großen Umfang, wonach "Grüne der ersten Stunde" Pädophilie verharmlost hätten und den Forderungen von Pädophilen-Organisationen wie der "Deutschen Studien- und Arbeitsgemeinschaft Pädophilie" (DSAP) eine politische Plattform boten. In den 1980er Jahren hätten sich mehrere Landesverbände der Grünen entsprechende Forderungen zu Eigen gemacht, die Pädophilie aus dem Sexualstrafrecht herauszunehmen.

Nach 1985 wäre auch unter dem Einfluss von Feministinnen sowie der Distanzierung Homosexueller von der Pädophilen-Szene die ursprüngliche Beschlusslage in den Hintergrund getreten. Eine formelle Aufhebung der Forderung wurde jedoch erst während des damaligen Zusammenschlusses mit dem Bündnis 90 aus Ost-Deutschland im Jahr 1993 vollzogen. Laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung wären die Forscher bei ihren Recherchen auch auf Spuren in der FDP gestoßen. Die Jugendorganisation der FDP hatte sich demnach für eine Änderung des deutschen Sexualstrafrechts zugunsten Pädophiler ausgesprochen. Damit zusammenhängende Beschlüsse wurden aber nicht gefasst. Die Jungdemokraten trennten sich im Jahr 1982 von der FDP.

Armin Laschet, der stellvertretende CDU-Vorsitzende hatte zuletzt die Aufarbeitung der früheren Nähe einiger Grüner zu pädophilen Strömungen kritisiert. Gegenüber „Die Welt“ sagte er: "Ich finde, dass der Aufklärungswille der Grünen stärker sein könnte". Es werde Vieles mit "der Zeit und den damaligen Umständen erklärt". Die Grünen müssten Armin Laschet zufolge mehr tun, als die Aufarbeitung jetzt auf ein historisches Projekt zu reduzieren.

Durch die Partei CSU hatte man den Grünen mangelnde Bereitschaft zur Aufklärung über pädophile Strömungen in ihren Gründungsjahren unterstellt. Man warf den Grünen ebenfalls in diesem Zusammenhang "Vertuschung" vor. "Die Weigerung der Grünen, eine Anlaufstelle für die Missbrauchsopfer einzurichten, unterstreicht den mangelnden Willen der Grünen, echte Aufklärung zu betreiben", sagte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt der "Welt".

  
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