Müller soll Chef der Kommission zur Suche von Atommüll-Endlager werden


(C) slowafternoon, 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Einem Bericht der Rheinischen Post zufolge, soll der ehemalige deutsche Bundeswirtschaftsminister Werner Müller möglicherweise Vorsitzender der Kommission zur bundesweiten Suche nach einem Atommüll-Endlager werden. Man beruft sich hier auf Regierungskreise. Vertreter der Bundesregierung hätten sich mit SPD und Grüne auf Müller geeinigt. Der Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Klaus Töpfer (CDU), sei wohl am Widerstand der FDP gescheitert, heißt es.

Müller hatte im Jahr 2000 für die Regierung um Gerhard Schröder (SPD) die Verhandlungen mit der Energiewirtschaft zum Atomausstieg geleitet. Nachfolgend hatte er die Blaupause für den Ausstieg aus der deutschen Steinkohle-Förderung geschrieben. Seit Dezember vergangenen Jahres ist Müller Chef der RAG-Stiftung. Diese wurde Mitte des Jahres 2007 gegründet, um die Abwicklung des subventionierten deutschen Steinkohlenbergbaus zu bewältigen und die weitere Entwicklung des Evonik-Konzerns (Evonik; Sitz in Essen) zu sichern.

Die Atommüll-Endlager-Kommission soll bis Ende des Jahres 2015 Kriterien für die Suche nach einem Endlager erarbeiten. Bis Mitte August sollen alle Mitglieder der Kommission benannt werden. Nach den Kriterien soll bis 2031 ein Standort ausgewählt werden.

Der ehemalige Politiker und deutsche Manager Müller war von 1998–2002 im deutschen Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Von 2003–2008 war er Vorstandsvorsitzender der Ruhrkohle AG bzw. Evonik, danach von 2005–2010 Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bahn AG und seit Dezember vergangenen Jahres leitet er die benannte RAG-Stiftung.

Er war damals in die Schlagzeilen geraten, als er das vom deutschen Bundeskartellamt ausgesprochene Verbot der Übernahme der Ruhrgas durch die Nachfolgegesellschaft seines ehemaligen Arbeitgebers VEBA, die E.ON AG, aus Gründen des überragenden Interesses der Allgemeinheit nicht hinnehmen wollte und deshalb seinen Staatssekretär Alfred Tacke anwies, die Fusion durch Erteilung einer Ministererlaubnis nach § 42 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen zu ermöglichen.

  
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