DE: Zwei Posten im Vorstand der Commerzbank werden gestrichen


(C) le_huf, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Um die Führungsspitze der Commerzbank (zweitgrößte Großbank Deutschlands) zu verschlanken, sollen zwei Posten im Konzernvorstand gestrichen werden. Damit wird der Vorstand von neun auf sieben Mitglieder verkleinert, was der Aufsichtsrat beschlossen hatte. Wer die betroffenen Vorstände sein werden, war wohl noch unklar.

Die Abberufung hätte das Kontrollgremium noch nicht getroffen, hieß es laut Mitteilung. Man wolle zunächst eine einvernehmliche Lösung suchen. Wenn diese gefunden ist, soll darüber mit den betroffenen Vorstandsmitgliedern entschieden werden. In Medienberichten spekulierte man über Jochen Klösges und Ulrich Sieber. Jene wären bei der Commerzbank für die interne "Bad Bank" zuständig.

Die Verschlankung sei demnach auch eine Konsequenz aus der im Herbst 2012 verkündeten neuen Konzernstrategie. Mit dieser wolle man eine weitere signifikante Reduktion der Kosten umsetzen. Auch Arbeitsplätze fallen weg. Die Einschnitte beträfen demnach auch Führungskräfte und den Vorstand, neben der Konzernbelegschaft. Klaus-Peter Müller (Aufsichtsratschef) gab zu verstehen, dass jene Streichung der Vorstandsposten im Zusammenhang mit der Konzernstrategie folgerichtig sei.

Durch die Streichung der Posten könnten möglicherweise Millionenzahlungen für Abfindungen auf die Commerzbank zukommen. Erst kürzlich hatte man angekündigt, dass insgesamt 5200 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Mit der strategischen Neuaufstellung wolle man speziell das Geschäft mit Privatkunden stärken. Das laufende Geschäftsjahr bezeichnete man zuletzt als "Übergangsjahr".

Bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2013 wies man einen Verlust von 51 Millionen Euro aus. Man schrieb in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres rote Zahlen. Dies obwohl man von April bis Juni einen Gewinn von 43 Millionen Euro verzeichnete. Die Verluste des ersten Vierteljahres hatten jedoch die Gewinne des zweiten Quartals aufgezehrt. Im ersten Halbjahr vergangenen Jahres hatte die Commerzbank noch einen Gewinn von 625 Millionen Euro einfahren können.

Seitens der deutschen Bundesregierung hieß es gegen Ende Juli, man wolle die Anteile des Staates an der Commerzbank momentan nicht verkaufen. Man spreche "zurzeit nicht mit Investoren", so der Sprecher des Bundesfinanzministeriums laut Medienberichten. Der Anteil der Bundesrepublik an der Commerzbank beläuft sich noch auf rund 17 Prozent.

  
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