Bericht: Ende der Rezession in Euro-Zone erwartet


(C) CA RO, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Laut einigen Ökonomen würde die Konjunkturlage auch in den Krisenländern der Euro-Zone soweit stabilisiert sein, dass es mögliche Hoffnungen für das kommende Jahr gibt. Demnach scheint das Schlimmste überstanden zu sein, gab Sebastian Dullien von der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft der "Süddeutschen Zeitung" zu verstehen.

Dullien ist auch Senior Policy Fellow beim European Council on Foreign Relations (ECFR), einer privat arbeitenden Organisation. Als deren Hauptunterstützer zählen etwa auch die Open Society Foundations, eine Gruppe von Stiftungen des amerikanischen Milliardärs George Soros.

Dem Bericht nach könnte die Wirtschaft in betroffenen Ländern nicht abrupt, sondern nur sehr langsam in Schwung kommen. Mit Blick auf Italien und Spanien wäre es gelungen, die wirtschaftliche Talfahrt zu stoppen. Nach einer Umfrage der EZB unter Volkswirten könnte die Wirtschaft im Euro-Raum in 2013 um 0,6 Prozent schrumpfen. Für das kommende Jahr rechnet man aus heutiger Sicht mit einem Plus von 0,9 Prozent. Für das Jahr 2015 sieht man möglicherweise 1,5 Prozent Wachstum.

Als Bedrohung für die konjunkturelle Erholung sehen Ökonomen laut Süddeutscher eine neue Eskalation der Euro-Krise. Sollte zum Beispiel die Lage im südeuropäischen Griechenland, wo zuletzt die offizielle Arbeitslosigkeit auf ein neues Rekordhoch geklettert war, wieder eskalieren, Italien ins politische Chaos oder das Kernland Frankreich in eine wirtschaftliche Depression stürzen, würden schnell wieder Turbulenzen auf den Finanzmärkten einschlagen. Dann seien auch alle Konjunkturprognosen umgehend Makulatur.

Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, hatte zuletzt gegenüber dem Deutschlandfunk ausgeführt, dass sich Südeuropa in einer "Megakrise" befindet. Er gab dort zu verstehen: "Die Massenarbeitslosigkeit ist ja kaum beherrschbar. Die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland ist 64 Prozent, in Spanien ist sie über 55 Prozent. Die Gesamtarbeitslosigkeit in diesen beiden Ländern ist 27 Prozent".

Da in Frankreich derzeit kein Wahlkampf ist, hatte der Chef des Finanzausschusses der französischen Nationalversammlung kürzlich offen ausgesprochen, was viele Experten denken - Ein zweiter Schuldenschnitt für Griechenland ist sehr wahrscheinlich. "Ein Schuldenschnitt für Griechenland wird unausweichlich sein, die Frage ist wann und wie er gestaltet werden kann", sagte kürzlich etwa auch Marcel Fratzscher, Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), gegenüber "Die Welt".

Der Konjunkturchef des Münchner Ifo-Instituts, Kai Carstensen, stützte Ende Juli die Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF), dass Griechenland weitere internationale Hilfen zum Abbau seines riesigen Schuldenbergs brauche. Trotz der Dementis der Bundesregierung sehen immer mehr Ökonomen einen Schuldenschnitt für Griechenland kommen. "Ich halte einen weiteren Schuldenschnitt für unabwendbar", sagte Mitte Juli Jörg Rocholl, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Bundesfinanzministeriums, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

  
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