(C) Duncan Stephen, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Die Zentralbank von Ungarn hat dem Internationalen Währungsfonds (IWF) einen Hilfskredit vorzeitig zurückgezahlt. Man teilte mit, dass die ausstehenden rund 721 Millionen Euro zehn Monate vor der Frist von Juni 2014 vollständig beglichen wurden.
Das Darlehen wurde im Juni 2009 gewährt. Den Kredit erhielt man damals als zweite Rate (1,45 Mrd. Euro) eines IWF-Kredits von insgesamt 11,7 Mrd. Euro. Der Kredit des Internationalen Währungsfonds war Teil des Paktes von insgesamt 20 Milliarden Euro, an dem auch die EU und die Weltbank beteiligt waren.
Man kam Ungarn damit zur Hilfe, weil das Land im Zuge der Finanzkrise von den Finanzmärkten ausgeschlossen worden war und der Staatsbankrott drohte. Von dem IWF-Anteil dieses Kredits habe Ungarn nach Angaben des Wirtschaftsministeriums nur 7,5 Milliarden Euro abgerufen. Seit dem Amtsantritt der ungarischen Regierung um Ministerpräsident Viktor Orban im Jahr 2010 gilt das Verhältnis zum IWF als schwierig.
Man wirft dem Internationalen Währungsfonds Einmischung vor. Unter der neuen Regierung um Orban waren Verhandlungen mit dem IWF über neue Hilfen gescheitert, da Ungarn auch die Sparauflagen des IWF ablehnte. Der neue Gouverneur der Ungarischen Zentralbank, György Matolcsy, hatte IWF-Chefin Christine Lagarde in einem Brief mitgeteilt, dass er die Budapester Repräsentanz des IWF für "unbegründet" halte.
