(C) James Willamor, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

In den USA geht die dortige Regierung erneut gegen die Bank of America (BofA) vor. Es wurde eine Klage wegen Anlegerbetrugs mit faulen Immobilienkrediten eingereicht, gab Medienberichten zufolge das Justizministerium in Washington zu verstehen. Es gehe in dieser Sache um falsch deklarierte Darlehen im Wert von mehr als 850 Millionen US-Dollar.
Die Bank of America (BofA) hätte demnach riskante Kredite als sicherer eingestuft, als sie in Wirklichkeit waren. Zudem sollen Anleger über den Wert der Papiere "belogen" worden sein. Das US-Justizministerium hatte die Bank schon im Oktober vergangenen Jahres wegen des Verkaufs fauler Immobilienkredite an die verstaatlichen US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac verklagt. Man forderte Schadenersatz.
Sowohl das Justizministerium als auch die Börsenaufsicht SEC reichten die Klagen ein. Anleger kritisieren die Bank of America (BofA), da sie minderwertige Hypotheken verkauft haben soll, dies teils in hochkomplexen Wertpapieren gebündelt. Seitens der United States Securities and Exchange Commission (US-Börsenaufsichtsbehörde) zitierte man den damaligen Vorstandsvorsitzenden der Bank mit den Worten, die Anleihen mit einem Volumen von 850 Millionen Dollar seien "Giftmüll" gewesen.
04-08-2013: Weitere Klage gegen Bank of America?
Das Unternehmen hatte mit am stärksten auf den heimischen Hypothekenmarkt gewettet. Der unternommene Sparkurs der Bank hatte sich zuletzt eigentlich ausgezahlt. Im vergangenen Quartal lag der Nettogewinn bei 3,57 Milliarden US-Dollar, was etwa 70 Prozent mehr als vor einem Jahr waren. Die Umsätze legten um rund drei Prozent auf knapp 23 Milliarden US-Dollar zu.
Vor wenigen Monaten hatte auch ein US-Pensionsfonds zwölf große Banken aus den USA und Europa wegen illegaler Kartellabsprachen zu gewissen Finanzderivaten auf Entschädigung verklagt. Laut Vorwurf sollen auch Absprachen zu den umstrittenen Credit Default Swaps getroffen worden sein. Neben der Deutschen Bank richtete sich die Klage gegen die US-Geldinstitute Bank of America, die Citibank, Goldman Sachs, JPMorgan Chase und Morgan Stanley, die britischen Banken Barclays, Royal Bank of Scotland und HSBC, die französische BNP Paribas und die Schweizer UBS und Credit Suisse.
Dass große Banken aufgrund ihrer Systemrelevanz oftmals einer Strafverfolgung entgehen, hatte im Verlauf der vergangenen Jahre schon mehrfach für Unmut gesorgt. Unter anderem wurde das britische Geldhaus HSBC überführt, das Geld von Terroristen und Drogenhändlern gewaschen zu haben.
