USA: Fannie Mae und Freddie Mac sollen abgewickelt werden


(C) Vicente Villamon, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

In den USA sollen die Baufinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac abgewickelt werden. Der US-Präsident Barack Hussein Obama hielt Medienberichten zufolge eine Rede in Arizona. Hier forderte er einen Mentalitätswechsel bei der Immobilienfinanzierung. Die Bank of America soll wegen Anlegerbetrugs mit faulen Immobilienkrediten verklagt werden. Demnach hätten die Baufinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac viel zu lange riesige Gewinne gemacht. Sie kauften Papiere auf und wussten dass der Steuerzahler sie stützen würde, sollten die Wetten nicht aufgehen.

Bei der Immobilienfinanzierung müsse laut Obama nun ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. Die alte "Mentalität" gehöre beseitigt. Nun sei es an der Zeit ein Immobiliensystem zu etablieren, welches "dauerhaft und gerecht ist". Ein solches müsse auch die kommenden Generationen belohnen. In diesem Vorstoß sollen auch private Kreditgeber stärker zur Verantwortung gezogen werden.

Nach dem Platzen der Hausbaublase wurden Fannie Mae und Freddie Mac vom Staat aufgefangen. Dies kostete den Steuerzahlern der USA 187,5 Milliarden US-Dollar. Mittlerweile schreiben sie wieder Gewinne und haben der Regierung 132 Milliarden US-Dollar an Dividenden zurückgezahlt. Die angestrebte Reform des Billionen US-Dollar schweren US-Marktes für Immobilienfinanzierungen dürfte wohl aber Jahre in Anspruch nehmen.

Auf der anderen Seite sollte sich laut Obama der Staat "als Garantiegeber für Immobilienkredite zurückziehen". Er sprach sich demnach auch dafür aus, eine Garantie eines festen Hypothekensatzes über 30 Jahre festzuschreiben. Dies würde Hauskäufern "mehr Sicherheit" geben. Mit Blick auf die Bank of America wurde hier zuletzt Zivilklage erhoben. Das Geldhaus hätte demnach hypothekenbesicherte Wertpapiere als sicherer eingestuft, als sie eigentlich waren.

Ebenfalls heißt es in den Vorwürfen, dass Anleger über den Wert der Papiere "belogen" wurden. In der Sache geht es auch um falsch deklarierte Finanzprodukte im Wert von mehr als 850 Millionen US-Dollar, welche bei den Anlegern Verluste in Höhe von über 100 Millionen US-Dollar verursachten. Die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC hatte auch Klage eingereicht.

Mit dem neuen Modell wolle Obama nun, dass Privatfirmen Hypothekenkredite kaufen und neu verpacken und an Investoren weiterreichen. Diese Verbriefung wäre wichtig, damit Geld in den Immobilienmarkt fließt und Hauskäufer Kredite bekommen, heißt es. Einige Beobachter sehen den Vorstoß skeptisch. "Privates Kapital wird teurer sein als das derzeitige Modell und es wird die Zyklen am Häusermarkt verstärken, indem es die Kreditvergabe in Zeiten des Abschwungs drosselt", so bspw. Jim Vogel, der als Hypotheken-Analyst bei FTN Financial aktiv ist.

Im Juli berichteten US-Medien, dass die US-Republikaner Fannie Mae und Freddie Mac abwickeln wollen. Dazu hieß es, dass jene in der Hypothekenkrise verstaatlichten US-Immobilienfinanzierer in fünf Jahren abgewickelt werden sollen. Ziel sei ein nahezu vollständiger Rückzug des Staats aus der Immobilienfinanzierung, erklärten ranghohe Republikaner laut Reuters.

  
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