DIHK: Zu wenig Unternehmer in Deutschland


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Durch die demografische Entwicklung würde es laut dem Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, in 2050 eine Million weniger Selbstständige in Deutschland geben als heute. Dies wäre seinen Worten nach ein Problem, da man eine stark vom Mittelstand geprägte Wirtschaftsstruktur hat. Diese lebe von aktivem Unternehmertum. Neben der demografischen Entwicklung sieht der DIHK-Präsident ebenfalls als Problem an, dass es eine mangelnde Bereitschaft dafür geben würde, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

Jahr für Jahr würde die Zahl von Menschen weiter absinken, die sich vorstellen könnten, eine Selbstständigkeit zu unternehmen. Der Wert liege demnach aktuell bei 29 Prozent. Im Jahr 2007 waren es 41 Prozent und in 2000 46 Prozent, die sich vorstellen konnten, ein Unternehmen zu gründen. Gegenüber Handelsblatt führte man auch "China" als Vergleich an. Hier käme für 56 Prozent der Menschen eine Selbstständigkeit in Frage.

Mit Blick zurück auf Deutschland sieht man durch die dortige Entwicklung verschiedene Probleme aufziehen. Dazu heißt es etwa: "Ein kleiner werdender deutscher Mittelstand tritt in den Wettbewerb mit Millionen neuer innovativer Startups in aller Welt". Alarmierend wäre aber nicht nur die quantitative Entwicklung, sondern auch die qualitative.

Demnach wären in Deutschland nur etwa 8 Prozent der Gründungen "technologisch innovativ". Damit würde die Bundesrepublik nur im Mittelfeld der Industrienationen liegen. Für die eher unterdurchschnittliche Bereitschaft eine Selbstständigkeit aufzunehmen sieht man seitens des DIHK-Chefs Schweitzer unterschiedliche Faktoren. In Deutschland wäre man angeblich sehr risikoscheu, doch auf der anderen Seite wolle man ein Scheitern nicht akzeptieren.

Diesen Annahmen zufolge würde man gesellschaftlich geächtet werden, wenn man mit einem Unternehmen Schiffbruch erleidet. Beide Aspekte hätten demnach eine "lähmende Wirkung". Als Forderung kehrte man nun hervor, dass Unternehmertum für alle gesellschaftlichen Gruppen attraktiv gemacht werden müsse. Hier sollten wohl auch Studenten mit einbezogen werden, da sich nur etwa sechs Prozent dieser nach dem Studium selbstständig machen wollten.

  
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