USA: Robert Ford soll neuer Botschafter in Kairo werden


US Department of State

Der US-amerikanische Diplomat Robert Ford soll einem Medienbericht zufolge wohl neuer Botschafter in Ägypten werden. Der Außenminister John Kerry hätte sich demnach zur Ernennung von Ford entschlossen, schreibt die "New York Times". Man beruft sich hier auf Regierungskreise in Washington. Der Nahost-Experte Ford hatte sich etwa auch als Botschafter in Damaskus mit eher kritischen Äußerungen über Syriens Staatschef Baschar al-Assad profiliert. Barack Hussein Obama und auch der US-Senat müssten der Personalie Ford aber noch zustimmen.

Laut New York Times spricht Ford fließend Arabisch und Französisch. Er soll wohl die aktuelle Vertreterin Washingtons in Kairo, Anne Patterson, ablösen. Bevor er im syrischen Damaskus in den Jahren 2011 und 2012 eingesetzt war, hatte er unter anderem von 2006 bis 2008 den Posten des Botschafters in Algerien inne. Weiterhin konnte Ford diplomatische Erfahrungen in Bahrain und Irak sammeln. Er arbeitete zudem für die Wirtschaftsabteilung der US-Botschaft im ägyptischen Kairo.

Im September 2011 hatten Anhänger der syrischen Führung den US-Botschafter Ford zu attackieren versucht. Nach damaligen Angaben des Oppositionellen Hassan Abdelasim musste sich der Diplomat rund zwei Stunden lang in seinem Büro in Damaskus vor rund hundert Demonstranten verschanzen. Im Verlauf gab es zuvor weitere Irritationen, die diplomatischen Beziehungen zwischen Syrien und USA galten/gelten als "eisig". Das russlandnahe Medium Russia Today behauptete in einer Berichterstattung, dass der ehemalige CIA-Geheimdienst-Offizier Michael Scheuer gesagt hätte, dass vor der Entfernung Fords dieser in Syrien im ganzen Land unterwegs war, um Anstachelungen von Regierungsgruppen zu vollziehen und „äußere Hilfestellungen“ versprochen hätte.

Wenige Monate vor dem in Syrien ausgebrochenen Konflikt wurde Ford aus Syrien durch die US-Regierung, aus "Sicherheitsgründen", abgezogen. Im Vorfeld hatte er Syriens Staatschef Baschar al-Assad mehrfach scharf kritisiert. Nach seiner damaligen Ausreise rief er syrische Soldaten in einem offenen Brief auf, dass diese ihre "Terror- und Folterkampagnen" stoppen sollten. Bei der Nominierung durch Obama in 2010 bezeichnete man Ford als einen Diplomaten mit "vielen Jahren Erfahrung im Nahen Osten", so Obamas Sprecher Robert Gibbs im Februar 2010.

Mit Blick auf das von Irritationen geprägte Ägypten müsste Ford auch hier im Konflikt zwischen der Staatsführung und ihren Gegnern "zurechtkommen". Nach dem Sturz des Muslimbruder-Präsidenten Mohammed Mursi durch die ägyptische Armee wurden bei gewalttätigen Auseinandersetzungen, laut offiziellen Zahlen, um die 250 Menschen getötet. Die Spannungen zwischen der Militärführung, Gegnern Mursis, dessen Anhängern und den Sicherheitskräften halten indes weiter an.

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