Hypotheken: Weitere Klage gegen Bank of America?


(C) Taber Andrew Bain, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Gegen das US-Finanzunternehmen "Bank of America" wird ein neuer Gerichtsstreit forciert. Diesmal geht es um Hypothekenpapiere. Seitens des US-amerikanischen Justizministeriums (DOJ) bereitet man einem Medienbericht zufolge eine Zivilklage gegen das Geldhaus vor, welche im Zusammenhang mit sog. Jumbo-Hypothekenanleihen stehen soll. Auch könnte die US-Börsenaufsicht SEC (United States Securities and Exchange Commission) eine Zivilklage einbringen.

Bei den Papieren gehe es um eine Garantie für die beiden US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Die Garantie wäre zu umfangreich gewesen, weshalb man sie in eine Riesenanleihe zusammenfasste. Was der Bank of America in der Sache genau zum Vorwurf gemacht wird, geht aus einer Mitteilung vom Donnerstag seitens dieser nicht hervor.

Die Altlasten aus der Finanzkrise liegen speziell im Hypothekengeschäft und hatten schon zu einer Reihe kostspieliger Vergleiche geführt. Die Bank of America hatte mit am stärksten auf dem US-Hypothekenmarkt gewettet. Vorwürfe der Anleger lauten unter anderem darauf, dass die Bank Hypotheken niedriger Qualität verkauft hätte - dies teils auch gebündelt in hochkomplexen Wertpapieren. Die Bank selbst konnte über Jahre sehr gut daran verdienen, die Käufer der Papiere blieben jedoch auf den Verlusten sitzen, nachdem der US-Häusermarkt 2007 kollabierte.

Laut einer Mitteilung der Bank of America an die SEC heißt es, dass die Untersuchungen derzeit noch laufen würden. Die während der Finanzkrise mit Hilfsgeldern über 45 Milliarden US-Dollar sowie Garantien über 118 Milliarden US-Dollar gerettete Bank ist nach eigenen Angaben mit drei Regierungsbehörden im Gespräch - nämlich dem US-Justizministerium, der Wertpapieraufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) sowie mit dem New Yorker Generalstaatsanwalt - jene würden "Klageerhebung in mehreren Fällen" erwägen.

Anfang Juli hieß es mit Blick auf andere Irritationen bei Großbanken, dass derartige aus Europa und den USA auch unter dem Verdacht verbotener Absprachen beim Derivatehandel stehen würden. Seitens der EU-Kommission beschuldigte man die Banken, Konkurrenten beim Geschäft mit den Wertpapieren behindert zu haben. Opfer der mutmaßlichen illegalen Absprachen waren laut Kommission die Deutsche Börse und die US-Börse Chicago Mercantile Exchange. Unter den Verdächtigen wären neben der Bank of America unter anderem auch die Deutsche Bank, Merrill Lynch, Barclays, Bear Stearns, BNP Paribas, Citigroup, Credit Suisse, Goldman Sachs, HSBC, JP Morgan, Morgan Stanley, Royal Bank of Scotland und die USB.

  
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