(C) The National Guard, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Nach dem offiziellen Abzug der US-amerikanischen Truppen aus Afghanistan Ende des kommenden Jahres wird die Armee dort nach Einschätzungen des Pentagons weitere Unterstützung benötigen. In dem Halbjahresbericht des Verteidigungsministeriums heißt es zu Afghanistan, dass das Land "substanzielles Training, Beratung und Unterstützung" benötigen wird. Ebenfalls benötige Afghanistan "Geld" im Kampf gegen die Taliban.
Bis heute hätte die afghanische Armee zwar Fortschritte gemacht, um für Sicherheit sorgen zu können, doch man sei sich im Pentagon nicht sicher, ob diese Fortschritte auch von Dauer sind. Dies wäre demnach "schwierig abzuschätzen". Auch muss noch die genaue Struktur und Zahl der nach 2014 in Afghanistan verbleibenden NATO- und US-Truppen klar werden, um eine sichere Lageeinschätzung zu machen.
Bis Ende 2014 sollen alle Kampftruppen das Land verlassen haben. Aktuell befinden sich noch etwa 68.000 US-Soldaten in Afghanistan. Bis Februar kommenden Jahres soll die Hälfte das Land verlassen haben. Nach dem Ende des Kampfeinsatzes sollten Medienberichten zufolge eigentlich einige tausend US-Soldaten in Afghanistan verbleiben. Anfang Juli berichtete die New York Times, dass die USA einen schnelleren Abzug ihrer Soldaten vom Hindukusch planen würden, "aus Frust" über den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai.
Karsai hatte den USA unter anderem zum Vorwurf gemacht, dass diese ein separates Friedensabkommen mit den Taliban anstreben wollten. Mit Blick auf Deutschland wurde Anfang März 2013 berichtet, dass sich der deutsche Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und der afghanische Bismullah Khan im Grundsatz darüber einig wären, dass sich Deutschland auch nach dem Abzug der internationalen Kampftruppen weiter in Afghanistan engagieren wird.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte bei ihrem Besuch im Mai in Afghanistan politische Fortschritte angemahnt. Man werde ein Auge darauf haben, dass der politische Prozess "vorangeht", hieß es im Feldlager Kunduz. Ebenfalls mahnte Merkel, dass die Präsidentschaftswahlen 2014 vorbereitet und die Wirtschaft Afghanistans aufgebaut werden muss. Jene Prozesse würden sich bislang zum Teil hinziehen und langsamer vonstattengehen, als man sich dies wünsche.
Soldaten der Bundeswehr hatten zuletzt im türkischen Schwarzmeerhafen Trabzon (Logistischer Umschlagpunkt; LogUgPkt TR) erste Fahrzeuge des Afghanistan-Einsatzes für den Heimtransport per Schiff auf eine Fähre verladen. Für den Afghanistan-Rücktransport, der bis Mitte 2015 abgeschlossen sein soll, sind rund 120 Bundeswehrsoldaten dauerhaft in Trabzon stationiert.
