(C) Marios Planet, 1994, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Bei der letzten Abstimmung über freizugebende neue Rettungsgelder für Griechenland hatte sich im Kreise des IWF (Internationaler Währungsfonds) zuletzt eine Opposition herausgebildet. Eine Gruppe von Schwellenländern, darunter Brasilien, hätte ihre Zustimmung verweigert. Der Internationale Währungsfonds sieht unterdessen eine neue Finanzlücke in Griechenland. Nun sei von einem zusätzlichen Bedarf von rund elf Milliarden Euro (bis 2015) die Rede, wenn sich die griechische Wirtschaft nicht bald erholen sollte.
Im vierteljährlichen Bericht des IWF heißt es unter anderem, dass die Inlandsnachfrage in Griechenland weiterhin in einem moderaten Tempo fallen würde. Die hohe Arbeitslosigkeit drückt die Löhne und die Wettbewerbsfähigkeit verringert sich weiter. Ein Teil der Schulden die von den Euroländern, wie Deutschland, flossen, könnten wohl erlassen werden. Derzeit ist von 7,4 Milliarden Euro in den kommenden zwei Jahren die Rede. Würde diese Summe nicht ausreichen, könnten weitere Schulden gestrichen werden.
Mit Blick auf Deutschland hatte man sich hier zuletzt seitens der Bundesregierung eher nicht für weitere Schuldenschnitte ausgesprochen, was möglicherweise auch mit der anstehenden Bundestagswahl im Zusammenhang stehen könnte. Gegenüber Handelsblatt Online hatte zuletzt Christian Dreger, der Forschungsdirektor im Bereich International Economics am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), angemerkt:
"Griechenland wird aller Voraussicht nach einen weiteren Schuldenschnitt benötigen. Dazu hat auch die Politik der letzten Jahre ihren Teil beigetragen". Zudem geht Kai Carstensen, Konjunkturchef des Münchner Ifo-Instituts, davon aus, dass Griechenland ohne einen weiteren Schuldenschnitt nicht auskommen wird. Dieser gab laut Handelsblatt zu verstehen, dass der durch die Troika (EU, EZB, IWF) angestrebte Schuldenpfad "unter plausiblen Annahmen kaum zu erreichen" sei, "obwohl es schon einen Haircut bei den privaten Investoren gegeben hat und auch die öffentlichen Gläubiger im vergangenen Herbst bereits eine Verringerung ihrer Forderungen, gemessen an deren Barwert, beschlossen haben".
Mit Blick auf die Wirtschaft von Zypern werde diese in 2013 und 2014 insgesamt um etwa 13 Prozent weiter schrumpfen, hieß es Medienberichten zufolge laut Delia Velculescu vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Die wirtschaftlichen Unsicherheiten blieben. Zuvor hieß es bezgl. Zyperns „Haushaltsanpassungen“ durch die Troika (EU, EZB, IWF), dass "bislang alle Haushaltsziele erreicht" worden sind. Im kommenden September soll der endgültige Bericht vorgelegt werden.
