Bericht: JP Morgan Chase will aus Metall-Handel aussteigen


(C) Steve Rhodes, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Die US-amerikanische Bank JP Morgan Chase will sich möglicherweise aus dem Metall-Handel zurückziehen. Dies durch den wachsenden Druck von Aufsichtsbehörden. Der Rückzug aus dem Geschäft mit physischen Rohstoffen sei laut Wall Street Journal wohl auf der Agenda. Die Bank will jedoch nach "strategischen Alternativen" suchen.

Zum Geschäft mit physischen Rohstoffen der US-Investmentbank JP Morgan Chase gehören etwa auch das Metall-Lagergeschäft Henry Bath sowie Öl- und Energiehändler in Houston und New York. Dem Bericht zufolge wird der Verkauf, die Abspaltung oder auch eine strategische Partnerschaft geprüft. Festhalten wolle man jedoch am Handel mit Rohstoff-Derivaten und Edelmetallen. Ende März 2010 hielt JP Morgan Chase Gold-Derivate im Wert von 84,25 Milliarden US-Dollar.

Ein Sprecher der Bank hätte zu verstehen gegeben, dass die getroffene Entscheidung von mehreren Faktoren abhängig gemacht worden sei. Hierzu zählten wohl auch die möglichen Folgen einer drohenden Verschärfung der Regulierungsauflagen. Erst vor wenigen Tagen hatten US-Kongressabgeordnete in Frage gestellt, ob es denn sinnvoll sei, dass eine Bank Lagerhäuser für Metalle und Pipelines besitzen sollte.

Derartige Geschäfte waren im Verlauf weiter unter Beschuss geraten. Experten warnten, dass eine Beteiligung der Banken an dem Geschäft mit physischen Rohstoffen den Wettbewerb verzerren und auch ein Risiko für das Finanzsystem darstellen könnte.

Seitens der US-Notenbank Fed wolle man den Beschluss aus 2003 prüfen, der den Banken den Einstieg in dieses Geschäft ermöglichte. Zu den umstrittenen Lagerhäusern wurden auch durch das US-amerikanische Justizministerium und der Rohstoffhandelsaufsicht CFTC Untersuchungen eingeleitet. Hierbei gehe es auch um überhöhte Preise.

Wie die Financial Times Deutschland im Juli 2011 berichtete, hätten US-Banken ein weiteres lukratives Nebengeschäft am Rohstoffmarkt entdeckt. Mit dem Betrieb von Lagerhäusern für Metalle könnten demnach "interessante Dinge" vollzogen werden. Kritiker befürchteten laut dem Bericht, dass Banken so den Markt manipulieren könnten. Das Wall Street Journal berichtete damals, dass Goldman Sachs und JP Morgan sowie die Handelshäuser Glencore International oder auch Trafigura Beheer eine große Menge an Lagerhausbetreibern aufkauften.

  
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