China: Anweisung der Regierung - Unternehmen müssen Produktion zurückfahren


(C) Martin Abegglen, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Wegen des sich weiter verlangsamenden Wachstums in China soll nun die dortige Industrie Überkapazitäten abbauen. Demnach hätte das Industrieministerium der Volksrepublik rund 1300 Unternehmen "angewiesen", die älteren Fabriken zu schließen. Bis Ende 2013 soll die Produktion verringert werden. Betroffen wären hierbei Unternehmen aus 19 Branchen. Mit Blick auf Stahlunternehmen müssten diese ihre Produktion um circa sieben Millionen Tonnen verringern. Betroffen wären aktuell zwanzig Stahlunternehmen.

Ebenfalls heißt es laut staatlicher Presse in China, dass mehr als 500 Zementhersteller die Produktionskapazität um 93 Millionen Tonnen senken sollen. Weiterhin sind die Papier-, Glas oder auch Kupferindustrie betroffen. Durch die staatlichen Vorgaben für die Unternehmen wolle man auch das Gewicht mehr auf den Binnenkonsum lenken. Ebenfalls sollen Hilfen für nicht-produktive Unternehmen zurückgefahren werden.

Auf der anderen Seite hieß es, dass kleinere Unternehmen mit einem umgerechneten Monatsumsatz von weniger als 2500 Euro ab August 2013 keine Umsatz- und Mehrwertsteuer mehr zahlen müssten. Mit diversen Maßnahmen wie solchen Steuererleichterungen wolle man die Konjunktur der Volksrepublik wieder in Gang bringen. Von der anberaumten Steuerbefreiung würden angeblich mehr als sechs Millionen kleinere Unternehmen in der Volksrepublik profitieren.

Im Vergleich zu westlichen Industriestaaten ist das wirtschaftliche Wachstum Chinas noch recht hoch. Zuletzt waren aber die Sorgen um den Welt-Konjunkturmotor gestiegen. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im zweiten Quartal des laufenden Jahres bei 7,5 Prozent. Im ersten Quartal waren es 7,7 Prozent. Den niedrigsten Wert seit 13 Jahren hatte man im vergangenen Jahr 2012 erreicht. Hier gab es ein Wachstum von 7,8 Prozent.

Das wirtschaftliche Wachstum lag dabei fünf Quartale in Folge unter der Schwelle von acht Prozent. Was laut der Analystin Ren Xianfang von IHS Global Insight "ein deutliches Zeichen für Schwierigkeiten" sei. Die Regierung in Peking hatte im März 2013 das Ziel ausgegeben, auch im Gesamtjahr ein Wachstum von 7,5 Prozent zu erreichen. Auch den Bankensektor will die chinesische Regierung saniert sehen. Banken hatten in den vergangenen Monaten die Kreditvergabe an Unternehmen deutlich zurückgefahren.

  
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