(C) Alden Chadwick, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Die vom ehemaligen US-Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney gegründete Private-Equity-Gesellschaft Bain Capital, ein US-amerikanischer Finanzinvestor mit Sitz im Bostoner John Hancock Tower, ist mal wieder in den Medien. Dieses Mal geht es ums Blut. In Großbritannien hätte man die Mehrheit an der Plasma Resources UK, der staatliche Hersteller von Blutplasma-Produkten, erworben. Medienberichten zufolge soll Bain im Ruf stehen, der Rendite alles unterzuordnen.
Das Department of Health hat die staatliche Plasma Resources UK (PRUK) an Bain Capital für über 200 Millionen Pfund verkauft, berichtet Reuters. Laut Bain wolle man mehr als 50 Millionen Pfund an Investitionen tätigen. Das Geld soll auch dazu verwendet werden, um die Produktionskapazität zu erhöhen, neue Produkte zu entwickeln und das Unternehmen in seiner internationalen Reichweite besser aufzustellen. Der Verkauf des staatlichen Herstellers steht dabei im Zusammenhang mit den Privatisierungsbestrebungen in Großbritannien, von denen auch andere Bereiche betroffen sind.
UK plasma supplier sold to US private equity firm Bain Capital
Bain zahlt für 80 Prozent sofort 90 Millionen Pfund und über die nächsten fünf Jahre sollen es über 100 Millionen Pfund sein. 20 Prozent von Plasma Resources verbleiben beim britischen Staat. Die Plasma Reources UK (PRUK) wurde in 2002 durch die Labour-Regierung in Großbritannien gegründet. Man stellt auch in den USA Blutplasmaprodukte her. Bain selbst ist oder war im Verlauf der vergangenen Jahre an mehr als 50 Firmen aus dem Bereich "Gesundheit" beteiligt, wie etwa auch an dem US-amerikanischen Blutwäscheanbieter Liberty Dialysis. Dieser wurde jedoch vor etwa zwei Jahren durch den Dax-Konzern Fresenius Medical Care übernommen.
Wie im vergangenen Jahr Wall Street Journal Deutschland berichtete, hätte unter anderem auch das deutsche Unternehmen Biotest um den Konkurrenten aus Großbritannien gebuhlt. "Ein britisches Unternehmen würde uns sehr interessieren", wurde der Biotest-Finanzvorstand Michael Ramroth zitiert. Man wollte durch die Übernahme das Auslands-Geschäft ausbauen.
Mit dem Einstieg von Bain Capital können sich zahlreiche Briten jedoch nicht "direkt" anfreunden, dass mit Blutplasma künftig auch in Großbritannien Profit gemacht werden soll. Der ehemalige Gesundheitsminister Lord David Owen (Gründer der Sozialdemokratischen Partei) warnte im März, bei einem privaten Hersteller steige die Gefahr, dass Blut-Produkte kontaminiert würden.
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