Spanien: BIP sinkt achtes Quartal in Folge


(C) Cesar Astudillo, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Wie die Bank von Spanien (Banco de Espana - die Zentralbank von Spanien und als solche Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken) mitteilte, sei die Wirtschaft des südeuropäischen Landes von April bis Juni das achte Quartal in Folge geschrumpft. Das spanische BIP (Bruttoinlandsprodukt) dürfte dieser Prognose zufolge um 0,1 Prozent gesunken sein, heißt es.

Bereits in den Vorquartalen war das Wachstum immer weiter eingebrochen und erreichte nun wohl einen eher geringeren Abfall, da sie bereits "am Boden ist". Das vorläufig prognostizierte Minus wäre das kleinste seit Beginn der Rezession in 2011. Zum Anfang des Jahres war die Wirtschaftsleistung noch um 0,5 Prozent zurückgegangen.

Die "offiziellen Daten" werden Ende Juli veröffentlicht. Die spanische Regierung rechnete zuletzt damit, dass die Rezessionszustände in den Sommermonaten ein Ende finden könnten. Die Zentralbank hatte nun nach der Ankündigung der Regierung vorläufige Zahlen benannt: "Die Stimmungsindikatoren haben sich stetig verbessert, was in den kommenden Quartalen die Binnennachfrage ankurbeln könnte".

Wegen der vorherrschenden Wirtschaftskrise in Spanien kommt auch die Sanierung der Staatsfinanzen nicht voran. Die Regierung musste schon zum zweiten Mal in diesem Monat (Juli 2013) den Reservefonds der Sozialversicherung anzapfen. Um zusätzliche Pensionsleistungen im Sommer zahlen zu können, müsse die Regierung etwa eine Milliarde Euro zusätzlich aus dem Fonds entnehmen. Anfang des Monats waren es noch 3,5 Milliarden Euro gewesen.

Schon im vergangenen Jahr musste man aus dem Reservefonds rund sieben Milliarden Euro entnehmen. Der Reserve-Fonds hat nun nur noch einen Umfang von etwa 59,3 Milliarden Euro. Anfang des Jahres wurden bereits mindestens 90 Prozent des gesamten Vermögens des staatlichen spanischen Pensions-Fonds in Spanien-Bonds gesteckt. Kritiker hatten damals kommentiert: "In Not geratene Staaten spekulieren gerne mit dem Geld ihrer Rentner".

Ende Juni hatte man, um weiteres Geld zusammenzubekommen, auch die Tabak- und Alkoholsteuern erhöht. Bei den alkoholischen Getränken werde die Steuer um zehn Prozent heraufgesetzt. Zusammen mit der höheren Abgabe für Tabak hofft man auf jährliche Mehreinnahmen in Höhe von 700 Millionen Euro. Zusätzlich hatte die Regierung im vergangenen Jahr einen drastischen Kürzungsplan aufgelegt, der bis 2014 insgesamt 150 Milliarden Euro an Einsparungen bringen soll.

  
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