CCD COE

Wie viel Kontrolle würde das Internet vertragen und welche Strukturen kontrollieren es mit welchen Mitteln? Diese und weitere Fragen beschäftigen nicht nur Datenschutzbeauftragte, sogenannte Netzaktivisten, sondern auch zunehmend staatliche Institutionen. Während die europäischen NATO-Staaten wohl eher auf Cyber-Verteidigung setzen, gehe man in den USA; durch das Pentagon, schon einen Schritt weiter. Im United States Cyber Command (1), der US-amerikanischen Militärbehörde für Cyberkriegsführung, werden längst offensive Cyberkriegsstrategien geplant und mutmaßlich auch durchgeführt (mehr hier: DeutschlandFunk)
(1) Das benannte United States Cyber Command, oder auch als USCYBERCOM bezeichnet, ist eine militärische Behörde der Vereinigten-Staaten die sich mit den Möglichkeiten der elektronischen Kriegsführung (electronic warfare), des Cyberwars und der Internet-Sicherheit auseinandersetzt. Die Behörde wurde im Mai des Jahres 2010 als Funktionalkommando des United States Strategic Command (USSTRATCOM; eins der zehn Unified Combatant Commands [UCC] des United States Department of Defense [DoD]) aktiviert und nahm im Oktober des gleichen Jahres ihren Dienst vollständig auf. Sie wird etatmäßig vom Direktor der National Security Agency (NSA) (derzeit Keith B. Alexander; in Personalunion [Ausübung verschiedener Ämter oder Funktionen durch dieselbe Person] Kommandeur des Joint Functional Component Command for Network Warfare; JFCC-NW) geführt.
Das Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence, NATO CCD COE, ein Cyber-War-Zentrum, in Tallinn, Estland wurde am 14. Mai 2008 gegründet. Man betreibt offiziellen Darstellungen zufolge Forschungs- und Ausbildungsmaßnahmen im Bereich Cyber-Sicherheit - das Team umfasst etwa 40 Personen.
Kürzlich war das sogenannte Tallinn-Manual herausgekommen, das als Leitfaden für Regierungen gelten soll. Eine NATO-Agentur hatte sich drei Jahre lang mit der Frage beschäftigt, wie sich Staaten im Falle eines Cyberwars verhalten könnten. Da gibt es viele neue Aspekte zu berücksichtigen, gab Prof. Dr. Hans-Jörg Kreowski gegenüber "Schattenblick" zu verstehen. (mehr hier: Schattenblick)
Jenes Tallinn-Manual der Nato, welches im Cyberwar das Töten von Hackern erlauben könnte, beschäftigte kürzlich auch die Bundesregierung in Deutschland. "Es obliegt nicht der Bundesregierung, eine breite gesellschaftliche Debatte über die Regeln zu führen", heißt es trocken. Die Nato und ihre Experten schreiben in dem Abschnitt "Regel 35 - Zivile direkte Beteiligung in Kampfhandlungen", dass Hacker als aktive Kriegsteilnehmer gelten können. (mehr hier: Golem)
Laut dem Generalsekretär der NATO, Anders Fogh Rasmussen, wären: "Längst nicht alle Nato-Länder [...] gleich gut gewappnet, um ihre technischen Systeme zu schützen." Bloß darüber, ob und in welchem Umfang bei Cyber-Angriffen Beistand gewährt werden könnte, ist man sich wohl noch uneinig, hieß es laut Schweizer Medien im Juni. (mehr hier: SRF.ch)
PDF: Tallinn Manual - Cyber Warfare
Wikipedia: Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence
NATO-Forscher: Stuxnet-Einsatz war wahrscheinlich illegal
Auch interessant: March 17, 2013; Brussels Forum
Mystery Session: Cyber Security
