Spanien: Party-Orgien und Ballermann sollen abgeschafft werden


(C) cityshake, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Für viele Mallorca-Freaks könnte es bald mit Party und irrationalen Exzessen auf der spanischen Insel zu Ende sein, was den sog. "Ballermann" angeht. Einem Medienbericht zufolge will der Vize-Bürgermeister von Palma de Mallorca, Alvaro Gijon, den "Ballermann" abschaffen. Dies kündigte er in der "Bild" an und forderte einen radikalen Umbau der spanischen Partymeile.

In der "Bild" hieß es demnach: "In den nächsten fünf bis sechs Jahren werden wir das Erscheinungsbild an der Playa de Palma um 180 Grad drehen. Den Ballermann wird es in dieser Form nicht mehr geben", so der Tourismus-Dezernent. Gijon zufolge sollen in Zukunft vor allem wohlhabende Touristen angelockt, die Low-Budget Touristen sollen offenbar verdrängt werden: "Viele Hotels werden auf vier und fünf Sterne hochgerüstet, der Strand komplett neu gestaltet mit hochklassiger Gastronomie und Sportangeboten."

Mit dieser Strategie sollen mehr Touristen etwa aus China oder auch Dubai nach Mallorca gezogen werden. "Dieser Sauf-Tourismus ist nicht mehr zeitgemäß", so Gijon. Der bekannteste Abstiegsort ist auf Mallorca der sog. Ballermann 6, eine Verballhornung der Bezeichnung Balneario Nº 6. Dieser wurde etwa auch durch das Eimersaufen und ähnlicher „Irritationen“ bekannt. Seit einigen Jahren hatte die Regierung von Mallorca bereits den Verkauf alkoholischer Getränke in Eimern verboten.

Der berühmte Ballermann 6 ist ein Strandlokal an der Platja de Palma (etwa 6 km langer Strand an der Südküste) auf Mallorca. Das Wort Ballermann ist dabei ein umgangssprachlicher Ausdruck für eine Schusswaffe und Ballern ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für das Trinken größerer Mengen Alkohol.

Schon in der Vergangenheit gab es Forderungen nach einem Image-Wechsel. Weg von der Party-Insel mit Sauforgien, hin zu einer "Deluxe"-Version. Im Sommer 2010 hatte ein deutscher Wirtschaftsverband von den Arbeitnehmern gefordert, ihre Urlaubstage zur Fortbildung zu verwenden. "Jeder muss bereit sein, Urlaubstage für die Weiterbildung zu nutzen", so die Chefin des Verbandes der Wirtschaftsjunioren (WJD), Eva Fischer, damals gegenüber der "Bild"-Zeitung. Jeder Arbeitnehmer sei verpflichtet, die eigene Attraktivität für die Firma zu steigern. Das Motto müsse deshalb heißen: "Bildung statt Ballermann".

  
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