Volkswirt Schmidt: Rettung des Euros wird für Deutschland teuer


(C) Rock Cohen, 2006, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Wie der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Christoph Schmidt, gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ausführte, gehe es, angesichts der Krisenhilfen für Staaten im Süden der EU, für Deutschland nicht ohne hohe Kosten. Seinen Worten zufolge dürfe sich niemand dieser "Illusion hingeben", dass es keine Kosten geben wird.

Zudem würde die große Unsicherheit über die wirtschaftliche Zukunft Europas Investoren im Inland ausbremsen, warnte der Ökonom Schmidt, welcher ebenfalls dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung in Essen als Präsident vorsteht. Bei einem weiteren Aufflammen der Euro-Krise schloss er auch nicht aus, dass die erst vor kurzer Zeit gesenkten Prognosen für das wirtschaftliche Wachstum Deutschlands weiter nach unten korrigiert werden müssten.

Schmidt zufolge stehen jene eigenen Vorhersagen unter der Prämisse, dass es keine dramatischen Zuspitzungen gibt. Ein Regierungswechsel, ein nicht akzeptiertes Reformpaket oder ein Urteil von Rating-Agenturen könnten demnach weitere gravierende Folgen haben. Mit Blick auf den Außenhandel könne Deutschland derzeit ohnehin "keinen großen Wachstumsbeitrag erwarten", sagte er.

In den europäischen Krisenstaaten wie etwa Griechenland sollte seiner Ansicht nach mit einem Schuldentilgungs-Pakt geholfen werden, der mit einer "Politik des Forderns und Förderns" verknüpft sein müsste. "Solidarität alleine wird nicht zum Ziel führen, nur Härte auch nicht", sagte der Ökonom angesichts anhaltender Proteste in Griechenland und anderen Euro-Staaten gegen die harten Sparauflagen.

Anhang: Der deutsche Volkswirt Christoph M. Schmidt ist Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Essen). Medienberichten zufolge hatte Schmidt im März 2013 eine Weiterentwicklung der „Hartz-Reformen“ gefordert. Dazu würde auch die weitere Liberalisierung des Arbeitsmarktes und eine Erhöhung des Rentenalters von den beschlossenen 67 Jahren auf 70 Jahre zählen.

  
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