Streit Senkaku-Inseln: China wirft Japan Anheizung des Konflikts vor


(C) Jackopoid (JAPAN), Diaoyu Dao, 2013, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Die Streitigkeiten zwischen Japan und China um eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer verschärften sich Medienberichten zufolge zuletzt verbal weiter. Seitens der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo News hieß es, dass China drei Patrouillenschiffe in die umstrittenen Gewässer der Inselgruppe schickte. Die chinesische Regierung wollte das Eindringen der Boote in jene Gewässer nicht bestätigen. Eine Sprecherin Chinas soll gesagt haben, man werde weiterhin notwendige Schritte unternehmen, damit die Souveränität des Territoriums geschützt wird.

Vor wenigen Tagen hatte Japans Ministerpräsident Shinzo Abe den Streit um die sogenannten Senkaku-Inseln (laut China sog. Diaoyu-tai-Inseln) erneut angeheizt. Die Republik China (früher auch Nationalchina; heute Republik China auf Taiwan; gemeinhin Taiwan genannt) und die Volksrepublik China beanspruchen unabhängig voneinander seit 1970/71 diese Inseln. In einer Rede vor Anhängern hatte Abe den japanischen Anspruch auf die Inseln bekräftigt.

Die Zeitung der chinesischen Volksbefreiungsarmee (Sammelbegriff für die Streitkräfte der Volksrepublik China) warf dem Premierminister Japans, Shinzo Abe, vor, dass dieser nur Wahlkampf betreibe, was jüngste Äußerungen anbelangt. Am Sonntag finden in Japan die Oberhauswahlen statt.

Mit Abes Besuch auf Ishigaki (in der Präfektur Okinawa - etwa 160 Kilometer von den Senkaku- oder Diaoyu-Inseln entfernt) habe er den denkbar schlechtesten Zeitpunkt gewählt. Das Stadtgebiet von Ishigaki umfasst die gesamte Insel. Es könne zwar niemand einem Regierungschef vorwerfen, wenn dieser das Territorium seines Landes besuche. "Aber zu einem Zeitpunkt, da der Streit um die Diaoyu-Inseln andauert und die Situation komplex und sensibel ist, ist Abes Vorgehen ohne Zweifel extrem gefährlich und unvernünftig", schrieb die Armeezeitung der VBA (Volksbefreiungsarmee China).

Hintergrund der Streitigkeiten wären dortige fisch- und rohstoffreiche Gewässer. Seitens Chinas wolle man offenbar rasch die Ausbeutung weiterer Gasfelder beginnen und möglicherweise Gas aus Vorkommen fördern, welche man in Japan beansprucht. Dies will Japan nicht hinnehmen. Im Verlauf gab es immer wieder "Irritationen" in der Sache. Anfang des Jahres hatte Japan Kampfjets eingesetzt, um ein chinesisches Flugzeug in Staatseigentum in der Nähe des umstrittenen Archipels auf Abstand zu halten.

Zuvor hatte Japan Kampfjets eingesetzt, nachdem ein chinesisches Flugzeug den Luftraum über den umstrittenen Inseln verletzt hätte. Die neuerlichen Spannungen zwischen Japan und China wurden im September vergangenen Jahres auch dadurch ausgelöst, da die japanische Regierung beschloss, mehrere der Inseln aus japanischem Privatbesitz zu kaufen. Auch Taiwan erhebt Anspruch auf die Inseln. Im Februar wurde der chinesische Botschafter in Japan einberufen, nachdem abermals chinesische Schiffe in von deren Seite deklariertes japanisches Hoheitsgewässer eindrangen.

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