(C) Benjamin Stäudinger, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Bei Bohrarbeiten im St. Galler Sittertobel nahe dem Bodensee in der Schweiz sei ein leichtes Erdbeben der Stärke 3,6 ausgelöst worden. Es wurde mit der Magnitude 3.6 in einer Tiefe von etwa 4 km festgestellt. Wie das Erdbebenzentrum der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich laut Medienberichten mitteilte, würde das Beben "wahrscheinlich in direktem Zusammenhang" mit der Geothermik-Bohrung stehen. Demnach könnten wohl auch weitere Beben in den kommenden Tagen nicht ausgeschlossen werden.
Im schweizerischen Sankt Gallen waren bereits in den vergangenen Tagen mehrere Erschütterungen zu spüren, wenn auch deutlich kleineren Ausmaßes. Das nun am Samstag gegen circa 5:30 Uhr in rund vier Kilometern Tiefe unweit der Stadt St. Gallen festgestellte Beben war deutlich stärker und in der ganzen Region zu spüren. Es könnte bei einem solchen Beben möglicherweise auch zu leichten Gebäudeschäden kommen, heißt es. Ein erstes Beben mit der Magnitude (ein Maß für die Stärke von Erdbeben) 2.1 ereignete sich um 02:40 morgens am 20. Juli. Nach dem Erdbeben sind die Arbeiten im Geothermik-Bohrloch im St. Galler Sittertobel vorläufig gestoppt worden, heißt es.
Wie der Tagesanzeiger berichtete, hätte ein verantwortlicher Ingenieur benannt, dass am vergangenen Freitag während der Vorbereitungen für Tests in über 4000 Metern Tiefe überraschend Gas mit hohem Druck in das Bohrloch gedrungen sei. Als Gegenmaßnahme wurden demnach 650 Kubikmeter Wasser und schwere Bohrspülung in das Loch gepumpt. Dies könnte möglicherweise den Erdstoß ausgelöst haben. Schon seit vergangenem Mittwoch wurden im Umkreis des Bohrplatzes rund 100 schwache Beben (Mikrobeben) registriert.
Ein Krisenstab wolle nun entscheiden, ob und wie es mit dem Erdwärme-Projekt weitergehen kann. Die durchgeführten Bohrungen reichen dabei wohl bis in eine Tiefe von rund 4450 Meter. Das Bohrloch wird Medienberichten zufolge zwischen 4000 und 4450 Meter mit verdünnter Salzsäure von Bohr- und Gesteinsresten gereinigt, so SFR-Online. Die Bohrarbeiten wurden Anfang März des laufenden Jahres aufgenommen.
