EADS könnte sich möglicherweise in Airbus umtaufen


(C) jmiguel rodriguez, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

EADS würde laut der Nachrichtenagentur REUTERS vor "einer Umstrukturierung seines Geschäfts" stehen. Man wolle sich demnach möglicherweise auch in "Airbus" (Group) umtaufen. Man beruft sich auf "Insider". Das Rüstungsgeschäft solle besser sortiert und gebündelt werden. EADS wolle diesen Informationen zufolge, nach der geplatzten Fusion mit BAE Systems (britischer multinationaler Rüstungs-, Informationssicherheits- und Luftfahrtkonzern), "sein langfristiges Ziel aufgeben, eine Balance zwischen dem zivilen und dem militärischen Bereich herzustellen".

Es soll der kommerziellen Luftfahrt mehr "Gewicht" verliehen werden. Die Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen würde trotz der Krise stark sein, weil verschiedene Fluggesellschaften versuchen, über neue Jets den Kerosin-Verbrauch zu senken. Bis 2020 hatte EADS eigentlich das Ziel im Visier, den Umsatz je zur Hälfte in der zivilen und militärischen Luftfahrt zu generieren.

Analysten würden durch die geplatzte Fusion sehen, dass dieses Ziel der "Vision 2020" an Bedeutung verloren hat. Die Wehr-Etats in europäischen Staaten wären durch klamme Kassen auf Schrumpfkurs. Wie die "Insider" laut Reuters berichteten, wolle der Verwaltungsrat Ende Juli über die Umstrukturierung beraten. Hier möchte man auf der einen Seite der Begeisterung von Investoren Rechnung tragen, was das zivile Flugzeuggeschäft anbelangt, auf der anderen Seite solle aber auch der Rüstungsbereich gesichert werden.

Ein namentlich nicht genannter "Insider" hätte angegeben: "Der Zusammenschluss mit BAE ist blockiert, aber eine ausschließliche Konzentration auf die zivile Luftfahrt gilt als zu riskant". Der Konzern soll auf einen "Mittelweg" gesteuert werden. Als Anlass für die Überprüfung der Konzernstrategie sieht man den gescheiterten Zusammenschluss mit BAE Systems. Die Bereiche Rüstung und Weltraum sollen "enger" zusammengebracht werden, heißt es.

Wie zur Thematik ebenfalls die französische Wirtschaftszeitung "La Tribune" berichtete, würde der EADS-Chef Tom Enders eine solche strategische Neuausrichtung des Konzerns planen. Ein EADS-Sprecher betonte, es sei in der Frage (Airbus) des Konzernnamens noch keine Entscheidung getroffen worden. Neben Airbus gehören zu EADS der Hubschrauber-Hersteller Eurocopter, die Verteidigungs- und Sicherheitssparte Cassidian und das Raumfahrtunternehmen Astrium, das Satelliten und Trägerraketen baut.

EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) zählt als größter Luft- und Raumfahrt- sowie zweitgrößter Rüstungskonzern in Europa. Der Konzern ging damals aus einer Fusion der deutschen DASA (war ein deutscher Luft- und Raumfahrtkonzern), der französischen Aérospatiale-Matra und der spanischen CASA (Construcciones Aeronáuticas S.A.) hervor.

  
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