Bericht: Zulassungsprobleme bei Global Hawks der NATO


(C) Bobbi Zapka, 2007, Bild: Wikipedia (PD; US GOV)

Nachdem in Deutschland das Rüstungsprogramm Euro Hawk für Irritationen sorgte, würde einem Medienbericht zufolge auch ein verwandtes Vorhaben der NATO auf Zulassungsprobleme stoßen. Bis 2018 will man fünf bauähnliche Drohnen des Typs Global Hawk erwerben und in Italien stationieren.

Wie nun aus einem internen Sachstandsbericht der Bundeswehr von Anfang Juni hervorgehen soll, würden die Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Hersteller von hauptsächlich Rüstungstechnik Northrop Grumman (CEO Wesley Bush) "schwierig" seien. Die Zulassungsbehörde der italienischen Luftwaffe hätte diesen Informationen zufolge Anfang des laufenden Jahres sämtliche ihr überlassenen Dokumente dem Unternehmen zur Überarbeitung zurückgeschickt.

Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.Z.) berichtet, habe sich Italien bei einem Treffen der Anteilseigner an dem 1,5 Milliarden Euro schweren Rüstungsprojekt am 21. März 2013 "über die Qualität der Dokumentation und die Transparenz der zur Verfügung gestellten Information beschwert". Im Mai hatte in Deutschland das Bundesverteidigungsministerium die Beschaffung der Euro Hawk wegen ähnlicher Probleme gestoppt. Im Bericht der ministeriellen Arbeitsgruppe, welche der deutsche Bundesminister der Verteidigung, [Karl Ernst] Thomas de Maizière (CDU), zur Aufarbeitung des Euro-Hawk-Debakels eingesetzt hatte, wurden derartige Probleme nicht genannt.

Dem Bericht der F.A.Z. zufolge hieß es vielmehr (bezogen auf den Bericht vom 5. Juni), dass die Problematik bezgl. der Zulassung bei der Euro Hawk Drohne "nicht auf die Zulassungssituation der Luftfahrzeuge Nato AGS Core übertragbar" wäre. Womit das Boden-Überwachungsprogramm der Allianz gemeint war.

Die Bundesrepublik Deutschland selbst würde mit bis zu 483 Millionen Euro ein Drittel der Kosten des NATO-Programms tragen. An diesem beteiligen sich insgesamt 14 Mitgliedstaaten. In den letzten beiden Jahren wurden um die 112 Millionen Euro nach Brüssel überwiesen. Für 2013 wären demnach weitere 90 Millionen Euro vorgesehen. Anfang vergangenen Monats (Juni 2013) hatte Thomas de Maizière Medienberichten zufolge den NATO-Kollegen bekundet, dass Deutschland vertragstreu bleiben wird. Deutsche Verteidigungspolitiker, ebenfalls aus der FDP, hatten ihn jedoch aufgefordert, einen Ausstieg aus dem Programm zu prüfen.

  
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