(C) World Economic Forum, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

In der Türkei wurde ein dort recht bekannter Journalist, Ahmet Altan (Schriftsteller sowie Herausgeber der Tageszeitung Taraf), wegen eines regierungskritischen Kommentars zu einer Geldstrafe verurteilt. Ein türkisches Gericht in Istanbul hatte gegen den Journalisten wegen Beleidigung des Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan im Vorfeld eine Gefängnisstrafe von fast einem Jahr verhängt, hatte die Nachrichtenagentur Dogan gemeldet.
Nachfolgend sei die Strafe aber in ein Bußgeld in Höhe von umgerechnet etwa 2800 Euro gewandelt worden. Der Journalist Ahmet Altan hatte im Januar vergangenen Jahres einen Kommentar zu einem Luftangriff der türkischen Armee veröffentlicht. Bei diesem wurden wohl 34 Kurden getötet. Bei den Opfern, unter ihnen viele Jugendliche, handelte es sich um Schmuggler, die über die irakische Grenze in ihr Heimatdorf zurückkehrten. Die Armee hatte sie irrtümlich für Kämpfer der verbotenen Rebellenpartei PKK gehalten. (mehr hier)
Erdogan hatte Altan wegen angeblicher Beleidigung im vergangenen Jahr verklagt. Er verlangte laut dem Nachrichtensender NTV (März 2012) von Altan, dem Chef der Zeitung "Taraf", 30.000 Lira (rund 13.000 Euro) an Schmerzensgeld wegen einer Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte. Anlass sei eine Kolumne von Altan, in der dieser den Ministerpräsidenten in herabwürdigender Weise kritisiert hätte. "Taraf" hatte zuvor berichtet, Erdogan wäre angeblich krebskrank und habe nur noch zwei Jahre zu leben.
