USA: FERC will von Barclays Millionen


(C) cloudbuilding, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

In den USA hat die Federal Energy Regulatory Commission (kurz: FERC) die britische Großbank Barclays und vier ehemalige Händler zu einer Strafe von fast 488 Millionen US-Dollar verdonnert. Dies wegen nebulöser Geschäfte in den Jahren 2006 bis 2008. Die FERC hatte damit nun das bereits im vergangenen Jahr angekündigte Strafmaß in der Sache bestätigt.

Die Preise für Strom sollen im Westen der Vereinigten Staaten künstlich gedrückt worden sein. Mit Wetten auf fallende Kurse hätte man dann verdient. Die britische Großbank Barclays hatte Medienberichten zufolge angekündigt, sich gegen die hohe Strafe zu wehren. Diese soll 435 Millionen US-Dollar zahlen, als auch Gewinne von etwa 35 Millionen US-Dollar zurückgeben.

Bereits im vergangenen Jahr musste man wegen des Libor-Skandals, bezgl. manipulierter Referenzzinssätze, eine hohe Strafe zahlen. Die nun anberaumte Strafe der 435 Millionen US-Dollar und der 35 Millionen US-Dollar, welche zurückgegeben werden sollen, würde damit höher als die Libor-Strafe ausfallen.

Die britischen Finanzaufsicht FSA (Financial Services Authority), das Justizministerium und die US-amerikanische Commodity Futures Trading Commission verhängten damals eine Strafe von insgesamt 450 Millionen US-Dollar, da die Referenzzinssätze LIBOR (London Interbank Offered Rate) und EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate) jahrelang routinemäßig manipuliert worden wären. Ed Miliband von der britischen Labour Party gab damals zu verstehen, das Finanzsystem sei "institutionell korrupt".

Vom ehemaligen Chef des Energiehandelsteams von Barclays in Nordamerika wolle man Medienberichten zufolge 15 Millionen US-Dollar haben. Drei andere Mitarbeiter sollen je eine Million US-Dollar zahlen. Die Gelder sollen demnach binnen 30 Tagen beim Finanzministerium der USA eingehen. Wegen nebulöser Geschäfte am US-Energiemarkt war laut AFP auch gegen die Deutsche Bank ermittelt worden. Man hatte sich auf eine Zahlung von 1,7 Millionen US-Dollar einigen können, um die Sache beizulegen, heißt es.

Offiziell sind Aufsichtsbehörden wohl seit dem Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze besorgt, was die Anfälligkeit von wichtigen Referenzwerten anbelangt. Mittlerweile laufen Medienberichten zufolge auch Untersuchungen bei Benchmarks (von: Benchmarking; Maßstäbe vergleichen) für den Ölpreis und im Bereich Gas. Auch würde das von einer Handvoll Großbanken zweimal täglich festgesetzte Londoner Goldpreisfixing unter Verdacht stehen.

  
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