Deutscher Fernsehbauer Loewe beantragt Gläubigerschutz


Loewe AG

Der angeschlagene deutsche Fernseherhersteller Loewe hat sich Medienberichten zufolge eine Pause verordnet - bis zum Herbst. Das Unternehmen leidet wohl unter massiven Umsatzrückgängen. Man hatte laut eigenen Angaben vor dem Amtsgericht Coburg ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beantragt. Mit einem solchen Verfahren wird angeschlagenen Unternehmen drei Monate Zeit für ein neues Sanierungskonzept gewährt.

Loewe (u.a. Eigentümer zu rund 29 Prozent Sharp; Japan) ist ein deutsches Unternehmen, welches Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik (wie etwa Fernsehgeräte und Lautsprechersysteme) herstellt. Es wurde im Jahre 1923 von den Brüdern Siegmund und David L. Loewe in Berlin gegründet. Der Sitz und einzige Fabrikationsstätte des Unternehmens ist Kronach in Oberfranken (Bayern). Es zählt zu einem der letzten vergleichbaren Unternehmen in Deutschland - starke Konkurrenz gibt es bekanntlich im asiatischen Raum.

Wegen des Preisverfalls konnte Loewe die vergleichsweise hochwertigen Geräte in den vergangenen Jahren immer schlechter verkaufen. Der Umsatz war Medienberichten zufolge innerhalb von fünf Jahren von 374 auf 250 Millionen Euro gesunken. In den letzten drei Geschäftsjahren musste man mit einem Minus abschließen. Kürzlich hatte man den Aktionären mitteilen müssen, dass die Verluste die Hälfte des Grundkapitals erreichten.

Für Ende des laufenden Monats hatte man eine Hauptversammlung einberufen. Auf dieser soll auch das Schutzschirmverfahren behandelt werden. Trotz der weiter anhaltenden recht negativen Entwicklung wolle man weiter auf Sanierung setzen, heißt es. Mit einem derartigen Verfahren werden Unternehmen drei Monate lang vor den Forderungen der Gläubiger geschützt. Auch Zwangsvollstreckungen sind in dieser Zeit nicht möglich.

Im vergangenen Jahr gab es Gerüchte, wonach eine Übernahme durch Apple (USA) vollzogen werden sollte - was die Aktien des Luxus-Fernsehherstellers Loewe massiv in die Höhe trieb. Ein Sprecher des Unternehmens sagte Mitte Mai 2012: "Derzeit gibt es keine anderen substanziellen Nachrichten über unser Unternehmen als dieses Gerücht".

  
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