(C) Stan Dalone, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Laut aktuellen Erläuterungen der Deutschen Krebshilfe e.V. sei Hautkrebs (ein Oberbegriff für sämtliche bösartigen Veränderungen der Haut) die am weitesten verbreitete Tumorart bei jungen Frauen. Als Grund dafür sieht man auch speziell häufige Besuche in Solarien an, so der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven, gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
In der Zeitung hatte er von den Bürgern in Deutschland ein höheres Risikobewusstsein bezgl. der Thematik UV-Strahlung (Ultraviolettstrahlung) gefordert. Demnach wäre die Zahl der Hautkrebserkrankungen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen. Diesen Informationen zufolge hätte sich die Zahl vervierfacht.
Seitens der Deutschen Krebshilfe e.V. würde man grundsätzlich davon abraten, Solarien zu nutzen. So würden auch neue gesetzliche Regelungen dort eine UV-Strahlung zulassen, wie sie in der Mittagszeit am Äquator herrsche, übte Nettekoven als Kritik. Ebenfalls wäre erschreckend, dass zahlreiche Menschen die Gefährlichkeit der UV-Strahlen auch im Freien weiterhin unterschätzen.
"Leider sieht man am Strand, im Schwimmbad, auf dem Fußballplatz oder beim Sportfest nach wie vor viele Kinder und Erwachsene mit Sonnenbrand", so der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. Seinen Worten zufolge wäre dies fatal, da speziell Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend das Risiko erhöhen würden, im weiteren Lebensverlauf an dem besonders gefährlichen schwarzen Hautkrebs zu erkranken. Das Risiko würde sich demnach um das Zwei- bis Dreifache erhöhen. Zudem wäre auch das veränderte Reiseverhalten, wie die beliebten Sonnenurlaube, für den Anstieg der Hautkrebsfälle mit verantwortlich.
Jedes Jahr erkrankten laut Deutscher Krebshilfe etwa 234.000 Menschen neu an Hautkrebs. Davon würden rund 3000 an der Krebserkrankung sterben. Mit Blick auf Deutschland gilt seit dem Jahr 2012 eine neue Solarien-Verordnung. Hier gelten u.a. der einzuhaltende Mindestabstand für Lampen und auch ein Grenzwert für die Stärke der Bestrahlung. Ebenfalls sei in Solarien in Deutschland fachkundiges Personal vorgeschrieben. Seit dem Jahr 2009 ist Minderjährigen die Nutzung von Solarien verboten.
Das Bundesverfassungsgericht in Deutschland hatte im vergangenen Jahr ein Sonnenstudio-Verbot für Kinder und Jugendliche bestätigt. Das 2009 beschlossene Gesetz verstößt demnach nicht gegen die Berufsfreiheit von Solarienbetreibern oder die Handlungsfreiheit von Minderjährigen, hieß es. An Malignem Melanom, also dem schwarzen Hautkrebs, erkrankte Patienten haben einer Studie (British Journal of Cancer; Queens University in Belfast) zufolge ein doppelt so hohes Risiko, an anderen Krebsarten zu erkranken, wie andere Menschen.
