(C) Jannis Andrija Schnitzer, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Grenzbeamte in Großbritannien können einem Medienbericht zufolge von Einreisenden beim Grenzübertritt das Handy/Smartphone abnehmen und gucken, was sich dort alles für Daten tummeln. In den vergangenen Monaten gab es auch Medienberichte aus anderen Ländern, wo derartige Dinge (sogar bei Laptops) vollzogen wurden/werden. In Israel könnten Sicherheitsbeamte sogar "Emails" checken, wenn auch nicht die eigenen.
Der britische "Telegraph" schreibt zur Thematik, dass Metadaten der Anrufe, SMS oder auch E-Mails ebenso wie persönliche Kontakte oder Fotos gespeichert werden könnten. Dies wohl so lange, wie es Behörden dort für richtig erachten. Eine richterliche Verfügung für derartige Unterfangen sei demnach nicht nötig.
Kritiker sehen, es könnte Gefahr bestehen, dass sich kriminelle Personen in entsprechenden staatlichen Strukturen einnisten und fleißig für nebulöse Machenschaften Daten von Mobiltelefonen etc. abgrasen. Dies wäre de jure natürlich nicht "machbar", de facto wohl aber schon.
Laut "Telegraph" bräuchten Beamte nicht einmal einen begründeten Verdacht haben. Daten von Einreisenden an Häfen, Bahnhöfen oder Flughäfen könnte man auch so abgrasen. Auch sei die "Abnahme" der Daten möglich, wenn eine jeweilige Person ohne Beanstandung einreisen kann. Als rechtliche Grundlage nimmt man sich den "Terrorism Act 2000". Der Zeitung zufolge werden nach bekannten Informationen mobile Endgeräte von rund 60.000 einreisenden Personen pro Jahr unter die Lupe genommen. In wie vielen Fällen dabei direkt auch Daten abgegrast werden, sei wohl nicht bekannt. Inhalte von Kommunikationen dürfen (de jure) angeblich nicht durchsucht werden, heißt es laut Telegraph.
Wie Heise-Online vor geraumer Zeit berichtete, hätten diverse Computerexperten in anderen (auch europäischen) Ländern, wo auch derartige Kontrollen zu sehen sind, feststellen können, dass gar „Trojaner“ auf Geräte gezogen wurden - etwa auf Laptops zur damaligen Zeit.
Mit Blick auf Großbritannien wurde hier durch Enthüllungen des Whistleblowers Edward J. Snowden kürzlich bekannt, dass man auch andere Überwachungsbausteine in der Gesamtinfrastruktur vorhält. Der "Spiegel" berichtete von dem Programm "Tempora" - der Codename einer britischen Geheimdienstoperation des Government Communications Headquarters (GCHQ) zur Überwachung des weltweiten Telekommunikations- und Internet-Datenverkehrs.
