Medien: Israel setzte U-Boot für Raketenangriff auf Syrien ein


(C) shlomiliss, 2010, Bild: Wikipedia (CC BY 3.0)

Bei einem Angriff auf das Raketendepot im syrischen Hafen Latakia (die einzige große syrische Hafenstadt am Mittelmeer) soll Israel seine U-Boot-Flotte eingesetzt haben, heißt es laut der Zeitung "The Sunday Times". Am 5. Juli hätte das U-Boot der Dolphin-Klasse Flügelraketen mittlerer Reichweite abgefeuert, welche das Raketendepot getroffen hätten.

Ziel des Angriffs "waren 50 Raketen des Typs Jachont (SS-N-26 Strobile ist der NATO-Code für eine seegestützte Anti-Schiff-Lenkwaffe aus russischer Produktion), die Russland der syrischen Armee geliefert hatte", schreibt die The Sunday Times. "Allem Anschein nach war der israelische Angriff mit den USA eng koordiniert". Die U-Boote der Dolphin-Klasse waren von Deutschland an Israel geliefert worden.

Nach dem bekannten Stand verfügt Israel über fünf solcher U-Boote, die mit Flügelraketen (Marschflugkörper) ausgerüstet sind, so die Sunday Times. Die Reichweite der Raketen liegt bei etwa 130 Kilometer. "Dies war der vierte Angriff Israels gegen Ziele auf syrischem Territorium in den zurückliegenden zwei Jahren. Bisher wurden bei solchen Operation allerdings nur Fliegerkräfte eingesetzt", heißt es dem Bericht zufolge.

Ein israelischer Regierungssprecher wollte den Bericht der Zeitung nicht kommentieren. Das Land betrachtet die russischen Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern als Gefahr für seine Schiffe sowie die Erdgas-Plattformen im Mittelmeer. Die Raketen können aber auch westliche Schiffe bedrohen, welche Waffen für die syrische Strukturen befördern, welche gegen die Assad-Regierung eingesetzt werden sollen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (Likud) hatte Medienberichte dazu auf CBS nicht bestätigen wollen. Er sagte aber, er werde nicht zulassen, dass gefährliche Waffen in die Hände der libanesischen Hisbollah-Miliz oder anderer Terrorgruppen gelangen. Vor wenigen Tagen hieß es noch zu dem Angriff laut Haaretz (israelische Tageszeitung), dass mehrere Kampfjets am Himmel über der Stadt Al-Haffah nahe Latakia gesehen wurden. Syrische Rebellen machten ebenfalls "ausländische Kräfte" für den Luftangriff auf das Raketen-Depot verantwortlich.

  
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