Medien: Festnahme von Vertretern bei GlaxoSmithKline in China


GlaxoSmithKline

In China sollen Ärzte und Beamte geschmiert worden sein. Nun steht Medienberichten zufolge der britische Pharmariese GlaxoSmithKline im Visier der Behörden. Auch soll es um "sexuelle Bestechung" gehen. Zudem heißt es, dass weitere Unternehmen betroffen wären – was illegale Praktiken anbelangt. Das Bestechungsverfahren gegen GlaxoSmithKline zieht damit weitere Kreise.

Der britische Pharmakonzern soll demnach, zur Steigerung des Umsatzes, nebulöse Methoden zur Anwendung gebracht haben. Reisebüros oder auch Beratungsunternehmen seien darin mit involviert, um so im großen Umfang zu schmieren. Ebenfalls zielte man wohl speziell darauf ab, die Medikamentenpreise hoch zu halten. Es wurden mittlerweile vier hohe Manager des Konzerns in China verhaftet, heißt es laut „Spiegel-Online“.

Das chinesische Sicherheitsministerium habe von einer "kriminellen Partnerschaft" gesprochen. Man hätte seitens GlaxoSmithKline seit 2007 rund 375 Millionen Euro an diverse Strukturen überwiesen. Jene Zahlungen wären demnach illegal gewesen. Der beim Sicherheitsministerium für die Ermittlungen bei Wirtschaftsdelikten involvierte Gao Feng gab keine näheren Details bekannt, wie jene Machenschaften direkt abliefen.

Man habe jedoch hinreichend Gründe für die Annahme, dass die Transfers illegal waren. Einem Bericht der Zeitung Renmin Ribao zufolge hätte man an Reisebüros Zahlungen geleistet, mit denen nachfolgend Bestechungen umgesetzt wurden. Verbucht wurden derartige Zahlungen als "Konferenzdienstleistungen". GlaxoSmithKline selbst hatte sich zuletzt "tief besorgt" gezeigt, was die Anschuldigungen zur Sache anbelangt.

Man wolle umfänglich mit den Behörden in China kooperieren. Neben GlaxoSmithKline hätte man laut Gao Feng, der im Sicherheitsministerium für die Ermittlungen bei Wirtschaftsdelikten verantwortlich ist, auch ähnliche Geldüberweisungen bei anderen Pharmaherstellern feststellen können. Hier wurden jedoch aus Ermittlungsgründen keine Namen genannt.

Die Bestechung wäre wohl durch einen Informanten ans Licht gekommen. Dieser hatte die Konzernleitung einschaltet. Das Vertriebspersonal von GlaxoSmithKline in China soll demnach Ärzte und andere Vertreter der Gesundheitsbranche außer mit Geld offenbar auch mit hohen Redehonoraren, teuren Dinners und Exklusivtrips versorgt haben. GlaxoSmithKline hatte bereits zuvor erklärt, keine Anhaltspunkte für Bestechung oder Korruption gefunden zu haben. Die Ermittlungen waren Ende Juni bekanntgeworden, als es hieß, die Polizei habe in der Stadt Changsha leitende Mitarbeiter von GSK in Gewahrsam genommen.

  
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