Greenwald: Snowden hat noch mehr Material, was den USA schaden könnte


(C) thierry ehrmann, 2013, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Der US-Whistleblower Edward J. Snowden hatte mit den bisherigen Enthüllungen über die Datenspionage bereits für viel Aufsehen gesorgt. Medienberichten zufolge soll der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter aber auf noch einer ganzen Menge mehr brisanter Daten/Dokumente sitzen bzw. auch Journalisten. Diese könnten innerhalb weniger Minuten den USA enorm schaden, heißt es.

Edward J. Snowden hätte laut einem ihm nahestehenden Journalisten (Glenn Greenwald) weiteres Material. Er „hat ausreichend Informationen, um in einer Minute mehr Schaden anzurichten, als irgendjemand es in der Geschichte der USA getan hat“, gab Greenwald in einem Interview gegenüber der argentinischen Zeitung "La Nacion" zu verstehen.

Der US-amerikanische Journalist, Blogger, Schriftsteller und Rechtsanwalt Greenwald hatte in der britischen Zeitung "The Guardian" die ersten Enthüllungen zum US-Programm Prism (Planning Tool for Resource Integration, Synchronization, and Management) zur Überwachung der Telefon- und Internetkommunikation veröffentlicht.

Snowden, der ehemalige technische Mitarbeiter der Geheimdienste CIA und NSA hatte bis Mai 2013 als Systemadministrator für das Beratungsunternehmen Booz Allen Hamilton (neben Halliburton, KBR und Academi ein führendes Unternehmen im Bereich der militärischen Dienstleistungen für das US-Verteidigungsministerium) gearbeitet und war dort im Auftrag der NSA tätig.

Die Veröffentlichung jener für die USA angeblich „extrem schädlichen“ Informationen wäre jedoch nicht das Ziel von Edward J. Snowden, merkte er an. Greenwald, der etwa 2011 bei einer marxistisch-leninistischen Konferenz sprach, würde weiterhin in Kontakt mit Snowden stehen. Sein Ziel sei es vielmehr, die Risiken der Programme aufzuzeigen, welche Menschen weltweit nutzen, ohne dabei zu wissen, was sie sich aussetzen, und ohne "bewusst akzeptiert zu haben, ihr Recht auf den Schutz des Privatlebens aufzugeben", sagte er.

Der aktuell in Moskau festsitzende Snowden freute sich nach Angaben des Journalisten Greenwald über die durch seine Enthüllungen ausgelöste weltweite Debatte über Spähprogramme von Geheimdienststrukturen. Er sei "sehr ruhig", habe "keinerlei Angst" und wäre "absolut zufrieden mit der von ihm getroffenen Wahl", hieß es. Snowden, der von den USA wegen der Enthüllung geheimer Spähprogramme per Haftbefehl gesucht wird, wollte zuletzt vorübergehend Asyl in Russland beantragen, bis er nach Südamerika weiterreisen kann.

  
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