DE: Anträge auf Asyl im ersten Halbjahr 2013 gestiegen


(C) grazia, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

In Deutschland hätte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Aufsicht: Bundesministerium des Inneren; Leitung: Hans-Peter Friedrich; CSU) festgestellt, dass die Zahl der neuen Asylbewerber drastisch angestiegen sei. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten demnach 86,5 Prozent mehr Erstanträge auf Asyl registriert werden. Die Zahl stieg um 19.950 auf 43.016 an.

Als wichtigste Herkunftsländer zählte man Russland mit fast 10.000, Syrien mit 4517 und Afghanistan mit 3448 Bewerbern. Stark angestiegen sei speziell die Zahl der russischen Asylbewerber, heißt es. Der deutsche Bundesminister des Innern, Hans-Peter Friedrich (CSU), zeigte sich Medienberichten zufolge "besorgt" über den Gesamtanstieg.

Im vergangenen Jahr kamen demnach die meisten Asylsuchenden in der EU nach Deutschland. Für das erste Halbjahr des laufenden Jahres hätte man fast eine Verdoppelung der Asylanträge beobachten können. Noch mehr Asyl-Zugänge als im ersten Halbjahr hätte es zuletzt im Jahr 1999 gegeben.

Laut Friedrich würde damit auch ein wirtschaftlich starkes Land, wie Deutschland, vor "erhebliche Herausforderungen gestellt". Wie auch in den Vormonaten war im Juni die Quote der Ablehnungen recht hoch. Den Angaben zufolge waren von den 5667 ergangenen Entscheidungen 2399 Ablehnungen, eine Quote von über 42 Prozent. Die Anträge von 1834 Bewerbern seien anderweitig erledigt worden, etwa durch Verfahrenseinstellungen wegen Rücknahme des Asylantrages. Dies entsprach einer Quote von 32,4 Prozent.

Insgesamt hatte man 843 Menschen (14,9 Prozent) die Rechtsstellung eines Flüchtlings, nach der Genfer Konvention, zuerkennen können. Darunter waren nur 35 (also 0,6 Prozent), die als Asylberechtigte gemäß dem Grundgesetz (GG) anerkannt wurden.

Mitte Juni hieß es, dass Deutschland im Juli die ersten Gruppen von insgesamt rund 5000 syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen aufnehmen wolle. Hier hatte Friedrich in einem Gespräch mit Welt am Sonntag darauf hingewiesen, dass darüber hinaus allein von Januar bis Mai rund 4000 Syrer nach Deutschland gekommen wären und Asyl beantragt hätten. Zur Thematik Asyl sagte er hier: "Wenn man diese Zahlen für 2013 hochrechnet und die Steigerungsraten der letzten Jahre sieht, wird klar, vor welchen Herausforderungen wir stehen".

  
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